Düsseldorfer EG DEG fiebert den Play-offs entgegen

Düsseldorf · Nach dem mühsamen 4:3-Erfolg gegen Schlusslicht Schwenningen belegt die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer wie in der vergangenen Saison den fünften Platz. Im Viertelfinale trifft das Team auf Grizzly Wolfsburg.

Die wichtigsten Fragen und Antworten vor dem Playoff-Start
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Foto: dpa, mjh hak

Peter Hoberg und Mikhail Ponomarev, die beiden Hauptgesellschafter der Düsseldorfer EG, kommen nach dem Spiel in die Kabine. Dort steht ein Fass Altbier, die Spieler greifen zu, füllen die Gläser und stoßen an - weniger auf den mühevollen 4:3 (1:0, 1:3, 2:0)-Sieg gegen Schwenningen als vielmehr auf den fünften Tabellenplatz. "Wir gratulieren euch zu einer guten Hauptrunde", sagt Peter Hoberg, der lange Reden und die Öffentlichkeit scheut. "Und wir wünschen euch natürlich viel Erfolg für die Play-offs." Damit hatte er schon alles gesagt.

Helmut de Raaf, Trainer der Schwenninger Wild Wings, hingegen schüttete ein Füllhorn des Lobes über der DEG aus. "Sie hat eine sehr gute Saison gespielt dank der guten Arbeit von Christof Kreutzer und seinem Trainerteam", sagte er. "Es ist schwerer, die Leistung zu bestätigen, als einmal die Liga zu überraschen wie im Vorjahr." Damals wie heute belegten die Düsseldorfer nach der Hauptrunde den fünften Platz. Diesmal sind sie sogar punktgleich mit dem Vierten Wolfsburg, der zum Viertelfinal-Auftakt am 15./16. März Heimrecht hat.

Helmut de Raaf, der einst bei der DEG das Tor hütete und fünf Mal mit ihr deutscher Meister war, ging noch einen Schritt weiter: "Ich bin in Neuss geboren und mein Herz hängt an der DEG. Ich kann nur sagen, es ist noch Platz für eine Fahne." Acht Fahnen hängen im ISS-Dome bereits mit den Jahreszahlen der acht Meisterschaften.

Doch der neunte Titel ist noch ein gutes Stück entfernt. Denn nach der Länderspielpause hat die DEG sechs der acht Spiele verloren. Und auch die Leistung gegen das Schlusslicht Schwenningen war alles andere als überzeugend. Die Düsseldorfer lagen nach zwei Dritteln sogar mit 2:3 zurück, ehe Chris Minard in Überzahl den Ausgleich und Manuel Strodel in Unterzahl den Siegtreffer erzielte. Was ging ihm bei seinem Alleingang durch den Kopf? "Nix", antwortet der 24 Jahre alte Stürmer. "Ich glaube, das war das Gute." Es war sein 13. Saisontor, womit er einen persönlichen Rekord aufgestellt hat.

Kreutzer war milde gestimmt. "Es war nicht einfach, so ein Spiel anzunehmen", sagt er verständnisvoll. "Nach der 2:0-Führung dachten einige, es sei einfach und haben viel zu offensiv gespielt. Aber dann haben sie gemerkt, dass es so nicht geht. Der Sieg war am Ende verdient, weil wir die bessere Mannschaft waren. Und es ist wichtig für die Stimmung, dass wir gewonnen haben."

Das Spiel gegen Schwenningen hat keine neue Erkenntnis gebracht, aber zweierlei bestätigt: Auf Felix Bick ist als Nummer zwei Verlass, doch die DEG wird nur erfolgreich sein können, wenn sie in der Defensive gut arbeitet. Das war gestern nicht der Fall, aber während ihrer grandiosen Erfolgsserie von Ende November bis Anfang Februar, die sie an die Tabellenspitze führte.

All das zählt nun nicht mehr, jetzt beginnen die Play-offs - die schönste Eishockeyzeit, wo alles möglich ist, behaupten alle Beteiligten unisono. Die bisherige Bilanz zwischen Wolfsburg und der DEG könnte kaum ausgeglichener sein. Punktgleich haben sie die Hauptrunde beendet, die DEG hat ein einziges Tor mehr geschossen, die Grizzlys 14 Gegentore weniger kassiert. Im direkten Vergleich steht es 2:2. Jede der beiden Mannschaften hat ein Heim- und ein Auswärtsspiel gewonnen. Für reichlich Spannung scheint gesorgt.

(ths)
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