Überraschung in der DEL DEG dreht nach 0:2 auf und siegt bei den Eisbären

Zum Jahresabschluss dreht die Düsseldorfer EG in der DEL ein schon verloren geglaubtes Spiel. Bei den Eisbären Berlin gewinnt die DEG 3:2 - und macht die rund 800 mitgereisten Fans glücklich.

 Manuel Strodel erzielte im letzten Drittel das Siegtor (Archivbild).

Manuel Strodel erzielte im letzten Drittel das Siegtor (Archivbild).

Foto: Christian Roth / www.american-sports.info

Ein bisschen mehr als 94 Spielminuten haben die Fans der Düsseldorfer EG warten müssen, bis ihr Team auf der großen Auswärtstour zum Jahreswechsel in der Deutschen Eishockey Liga über das erste Tor jubeln durften. Doch dafür war es auch ein besonderer Treffer. Denn im Anschluss daran drehten die Rot-Gelben ein bereits verloren geglaubtes Spiel bei den Eisbären und siegten am Ende mit 3:2 (0:2, 1:0, 2:0) vor 14200 Zuschauern - darunter 800 Fans der DEG.

Die Anreise, die nur etwas mehr als sechs statt der geplanten sieben Stunden dauerte, verlief für die rot-gelbe Anhängerschaft überwiegend feucht-fröhlich — für einen Sonderzug sicher nicht ungewöhnlich. Doch nach einem gemeinsamen Marsch vom Berliner Ostbahnhof hin zu der nahegelegenen Arena machte sich vor Spielbeginn eine Stimmung zwischen - wenn überhaupt - vorsichtigem Optimismus sowie einer ordentlichen Portion Skepsis breit. Und mit dieser Erwartungshaltung lagen die Düsseldorfer Fans gar nicht so schlecht. Denn die von Cheftrainer Mike Pellegrims im Vergleich zu der 0:4-Niederlage am Donnerstag in Ingolstadt unveränderte Mannschaft präsentierte sich im ersten Drittel offensiv ähnlich harmlos wie zwei Tage zuvor an der Donau.

Ein wenig verbessert wirkte nur die Abwehr, die im Zusammenspiel mit Torhüter Dan Bakala bereits im ersten Durchgang recht wenig zuließ. Das hinderte die Bundeshauptstädter, die seit Wochen fest zum Spitzentrio mit Nürnberg und München zählen, jedoch nicht daran, bis zur ersten Pause mit 2:0 zu führen. Marcel Noebels und Sven Ziegler, der fast exemplarisch für den ersten Durchgang viel zu einfach zum Abschluss kam, sorgten für die beiden Tore. Dass die Berliner dafür nur vier wirklich gute Chancen benötigten, interessierte kaum einen der Zuschauer. Zu klar waren die Eisbären besser, ein entsprechend klares Endergebnis erschien vorprogrammiert.

Doch irgendwie hatten die Gäste etwas dagegen. Just in dem Moment, als die Berliner etwas nachlässig wurden, intensivierten die Rheinländer ihre Offensivbemühungen und wurden durch das eher dreckige Tor von Spencer Machacek belohnt. Der Ex-Eisbär brachte den Puck von rechts einfach mal scharf vor das Gehäuse von Marvin Cüpper und vom Körper des EHC-Keepers prallte das Spielgerät ins Tor — der Anfang der Aufholjagd war gemacht. Denn das erste DEG-Tor im zweiten der vier Auswärtsspiele nach Weihnachten brachte neuen Schwung, die Begegnung war nun ausgeglichen. Bis zur zweiten Pausensirene hatten beide Teams noch jeweils eine richtig gute Chance, dennoch blieb es vorerst bei dem knappen Rückstand für die Gäste — und bei dem Gefühl, dass die Partie wieder offen ist.

Im letzten Drittel war es schließlich DEG-Torjäger John Henrion, der zunächst für den umjubelte Ausgleichstreffer sorgte. Der Schalter war zu diesem Zeitpunkt endgültig umgelegt und das Führungstor von Manuel Strodel fast die logische Konsequenz. Die Uhr zeigte eine Restspielzeit von sieben Minuten. Die Zeit des Zitterns für die Gäste begann. Ein weiterer Treffer fiel jedoch nicht mehr und so holte die DEG einen — besonders nach dem auch laut Coach Mike Pellegrims schlechten Start — überraschenden Sieg in Berlin. Die gemeinsame Rückfahrt von Team und Fans im Sonderzug konnte also beginnen.

Nach dem Jahreswechsel geht es für die DEG dann am Dienstag (19.30 Uhr, Kölnarena) gegen die Kölner Haie weiter.

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