Düsseldorfer EG Das Zauberwort heißt Konstanz

Düsseldorf · Bei der 3:5-Niederlage am Freitag in Nürnberg war die DEG im ersten Drittel noch stärker als am Sonntag gegen Favorit Mannheim. Diesmal aber brachte sie ihre Form über die volle Zeit und hatte keinen Ausfall. Der Lohn: zwei Punkte.

DEL 2021/22: Die Meistertipps der DEL-Trainer
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Foto: dpa/Andreas Gora

Was so ein Sieg nicht alles bewirken kann: DEG-Trainer Mike Pellegrims stand locker da und plauderte. Das ist alles andere als selbstverständlich. Meist ist der 49 Jahre alte Belgier zurückhaltend, stets darauf bedacht, nur nicht zu viel preiszugeben. So kommt der Eishockeyfachmann oft etwas knorrig und spröde rüber. Doch nach dem 4:3-Sieg nach Penaltyschießen über den Titelaspiranten Adler Mannheim erklärte der Trainer seine Personalentscheidung und äußerte sich sogar zur Leistung eines Spielers. Erstmals hatte er Lukas Laub eingesetzt und Nationalspieler Marcel Brandt auf die Tribüne gesetzt. "Ich möchte allen eine Chance geben, sich zu zeigen", erklärte der Coach. "Schließlich ist die Saison lang, da kann viel passieren und jeder wird gebraucht. Lukas hat das gut gemacht."

Lukas Laub, vor 23 Jahren in Rosenheim geboren, wurde drei Jahre lang in der Mannheimer Jugend ausgebildet und hatte in der vergangenen Saison beim Zweitligisten Frankfurt gespielt. Er war mit seinem Debüt zufrieden: "Ich war die ganze Zeit bereit. Ich habe es einen Tag vor dem Spiel erfahren und war natürlich nervös. Ich bin froh, dass jetzt das erste Spiel aus dem Weg geräumt ist. Ab dem zweiten Drittel habe ich mich viel wohler gefühlt." Es wird nicht das letzte Spiel des Stürmers gewesen sein. "Es herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf", sagte er. "Ich werde mich in der Woche zeigen und versuchen, mich zu empfehlen." Seine Stärken möchte er noch besser einbringen: "Die liegen in der Offensive. Ich bin schnell und will Chancen kreieren."

Dass der Favorit Mannheim bezwungen wurde, dafür gibt es laut Bernhard Ebner einen einfachen Grund. "Wir haben 65 Minuten lang Eishockey gespielt", sagte der Nationalverteidiger. "In Nürnberg waren wir im ersten Drittel noch einen Tick besser, aber heute haben wir die Leistung konstant über die gesamte Zeit gebracht." Dabei sei entscheidend, dass es keinen Ausfall gab. "Alle fünf Spieler müssen unser System spielen. Wenn das nur drei oder vier machen, reicht es nicht." Das gelte auch für das Unterzahlspiel, das gegen Mannheim erheblich verbessert war: "Das war so, wie wir es wollen, manchmal noch einen kleinen Schritt zu langsam."

Neben John Henrion, der mit zwei Toren und einer Vorlage der überragende Offensivspieler war, hatte die DEG vor allem Torhüter Mathias Niederberger den Sieg zu verdanken. Der Keeper war glänzend aufgelegt, so dass er auch von jenen gefeiert wurde, die zuletzt an seinen vielleicht nur durchschnittlichen Leistungen - allerdings zu Unrecht - herumgenörgelt hatten.

Locker und gelöst war aber nicht nur Trainer Pellegrims nach dem Sieg, sondern auch seine Spieler. "Schläger? What is it?", fragte der kanadische Verteidiger Brandon Burlon, als er auf dem Weg von Kindern angesprochen wurde. "Ah, the stick", sagte er, nachdem er aufgeklärt wurde. Aber den Schläger gab er dennoch nicht her. Den will er auch noch am kommenden Wochenende erfolgreich benutzen - bei den beiden Auswärtsspielen in Wolfsburg und in Krefeld.

(ths)
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