Düsseldorfer EG Kreutzer kann seinen Rekord nicht genießen

Düsseldorf · Der Kapitän der Düsseldorfer EG, Daniel Kreutzer, steht nun alleine an der Spitze der ewigen DEL-Scorerliste.

 In diesem Moment hat Daniel Kreutzer sich einen Platz in den Geschichtsbüchern der DEL gesichert.

In diesem Moment hat Daniel Kreutzer sich einen Platz in den Geschichtsbüchern der DEL gesichert.

Foto: Horstmüller

Erfolge mit der Mannschaft sind ihm wichtiger als persönliche Rekorde. Als Daniel Kreutzer am Dienstag an dem längst nicht mehr aktiven Scorerkönig Robert Hock vorbeizog, konnte sich der Kapitän der Düsseldorfer EG nicht richtig freuen, denn er hatte mit seiner Mannschaft 4:5 nach Penaltyschießen gegen Augsburg verloren. "Ein Sieg wäre mir wichtiger gewesen", sagte er wenige Minuten, nachdem er Eishockey-Geschichte geschrieben hatte. Kreutzer hat nun 786 Scorerpunkte (264 Tore und 522 Vorlagen) erzielt.

Damit hat der 36-Jährige in dieser Saison die zweite ganz große Marke geknackt. Am 4. Oktober hatte er sein 1000. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert und war dafür mit dem Ehrenring ausgezeichnet worden. Das war zuvor nur dem Kölner Miko Lüdemann und dem Düsseldorfer Niki Mondt gelungen.

786 Punkte in 1039 Spielen - für Daniel Kreutzer ist es die 20. Saison in der DEL. "Diese Zahlen sind Zeichen einer langen und erfolgreichen Karriere", sagt der Torjäger, der an der Düsseldorfer Brehmstraße aufgewachsen ist. Sein Vater Peter war 1989 Karnevalsprinz der Landeshauptstadt und Gastronom des Sportrestaurants im Eisstadion. Nachdem er als 17-Jähriger sein erste DEL-Spiel für die DEG bestritten hatte, spielte er sechs Jahre lang in der Fremde - in Duisburg, Oberhausen und Kassel. Seit 2002 ist er wieder bei seinem Verein und in seiner Heimatstadt. Ein Tattoo auf seinem rechten Oberarm, das die Düsseldorfer Skyline mit Schlossturm und Fernsehturm sowie das DEG-Logo und die Nummer 23 zeigt, sind Ausdruck untrennbarer Verbundenheit.

Die 23 ist Kreutzers Nummer

Die 23 ist seine Nummer. Seit 1998 trägt er sie auf dem Trikot. "Zum einen weil ich am 23. Geburtstag habe, zum anderen weil ich als Kind ein großer Fan von Torjäger Didi Hegen war, der bei der DEG die 23 hatte", verrät Kreutzer, der seit 2006 der Kapitän der Mannschaft ist und mit seiner Frau Nadine sowie den Töchtern Fee und Liz natürlich in der Landeshauptstadt lebt.

Wer so lange Leistungssport treibt und derartige Rekorde erzielt, hat auch Glück gehabt - sicher nicht nur, aber eben auch. Neben einigen kleineren Verletzungen, zu denen Kreutzer einen Innenbandanriss oder eine Schulteroperation zählt, musste er zwei Mal länger pausieren. 2007 fehlte er seiner Mannschaft drei Monate, weil er an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt war, und im Dezember 2013 war für ihn die Saison vorzeitig beendet, als er einen Bruch des ersten Halswirbel-Bogens erlitt. Manch einer dachte, dies würde das Ende seiner Karriere bedeuten, doch Kreutzer stand wieder auf. Dieser unbeugsame Wille, sein großes Kämpferherz und sein nimmermüder Ehrgeiz, mit denen er manch talentierteren Gegner niedergerungen hat, sind bis heute die Garanten seines Erfolgs.

Kreutzer ist Scorerkönig der DEL und zählt zu den Top Drei mit den meisten Spielen. "Das ist eine schöne Sache, und mein Rekord in der Scorerliste wird auch länger bestehen bleiben, denn hinter mir ist viel Platz", sagt er. All das schätzt er nicht gering. Doch ein Ziel, nach dem er sich so sehr sehnt, hat er noch nicht erreicht. "Meister zu werden, ist mein großer Traum. Das ist mir wichtiger als alles andere." Den Erfolg mit der Mannschaft stellt er über jeden persönlichen Rekord. Ein wahrer Kapitän.

(ths)
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