Düsseldorfer EG Kreutzer schreibt bei DEG-Pleite Eishockey-Geschichte

Düsseldorf · Die Mannschaft von Trainer Christoph Kreutzer unterliegt gegen den ERC Ingolstadt vor 7122 Zuschauern mit 4:5. Die Gäste nutzen ihre körperlichen Vorteile und die Düsseldorfer Abwehrschwäche.

 Die Düsseldorfer EG hat gegen Ingolstadt verloren.

Die Düsseldorfer EG hat gegen Ingolstadt verloren.

Foto: Horstmüller

Daniel Kreutzer ist sauer, als er vom Eis kommt. Dabei hat er soeben Eishockey-Geschichte geschrieben. Der 36-Jährige hat zwei Vorlagen gegeben und damit den Rekord des bisherigen Scorer-Königs der Deutschen Eishockey Liga, Robert Hock, mit 785 Punkten eingestellt. Das ist großartig, doch aktuell schmerzt ihn die 4:5 (1:1, 2:1, 1:3)-Niederlage gegen den ERC Ingolstadt weit mehr. Viel Zeit, die Wunden zu lecken, bleibt den Düsseldorfer aber nicht. Am Dienstag kommt Augsburg.

Die 1:2-Niederlage am Freitag in Straubing war ärgerlich, doch noch weitaus schlimmer traf die DEG die dritte Zehn-Minuten-Strafe von Tim Conboy. Der Verteidiger, der für die Stabilität von so großer Bedeutung ist, war damit für das Heimspiel gegen Ingolstadt gesperrt. In Anbetracht dessen, dass Stephan Daschner noch verletzt ist und Joonas Rönnberg sowie Tim Schüle nach ihren Verletzungen noch nicht wieder ihre volle Leistungsstärke erreicht haben können, war der Zeitpunkt, sich solch eine dritte Strafe einzuhandeln, überaus unpassend. Ein solch erfahrener Profi wie Conboy darf zu solch einer Undiszipliniertheit nicht hinreißen lassen.

So durften die Fans gespannt sein, wie sich die Defensive, in der Nachwuchsspieler Marcel Brandt erneut aushelfen musste, gegen Ingolstadt aus der Affäre ziehen würde — zumal die Bayern bei ihrem ersten Auftritt im ISS-Dome kurz vor Weihnachten so oft ins Düsseldorfer Tor getroffen hatten wie keine andere Mannschaft in dieser Saison. 8:4 hatten die Gäste damals gewonnen und die Serie von sieben DEG-Siegen jäh beendet.

Ingolstadt von Beginn an aggressiv

Aber auch Ingolstadt war nach der Länderspielpause am Freitag mit einer Niederlage (1:2 in Krefeld) in den Schlussspurt der Hauptrunde gestartet. Das war bitter, denn der Meister von 2014 benötigt im Kampf um Platz zehn, der Qualifikation zu den Pre-Play-offs, jeden Punkt. Entsprechend aggressiv präsentierten sich die Gäste von Beginn an, die keinen Zweifel daran ließen, unbedingt punkten zu wollen. So war der ERC zwar leicht überlegen, doch die DEG ging wie aus dem Nichts in Führung. Manuel Strodel bezwang Nationaltorhüter Timo Pielmeier überraschend mit einem eher harmlosen Schuss. Edi Lewandowski hatte in Unterzahl die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch scheiterte er an Pielmeier. Quasi im Gegenzug fiel der Ausgleich.

Im Mitteldrittel erwischte die DEG einen Start nach Maß. Ein Überzahlspiel schloss sie nach nur neun Sekunden durch Lewandowski erfolgreich ab, wobei Pielmeier erneut nicht gut aussah. Auf der anderen Seite parierte Mathias Niederberger einen Alleingang von Tomas Kubalik. Doch die Ingolstädter bewiesen Moral und Willensstärke und kamen erneut zum Ausgleich. Und auch die dritte Düsseldorfer Führung warf die körperlich starken Gäste nicht aus der Bahn, vielmehr fanden sie zu Beginn des Schlussdrittels ein weiteres Mal die aus ihrer Sicht richtige Antwort. Als sie wenig später durch John Laliberte in Unterzahl erstmals in Führung gingen, fürchteten skeptische DEG-Fans, das sei der K.o. für ihr Team gewesen. Doch die Mannschaft kommt bekanntlich immer zurück. Der Beginn eines wilden, offenen Schlagabtausches, der jedoch für die DEG ohne Happy End blieb.

(ths)
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