Düsseldorfer EG DEG bezwingt Berlin und bleibt erstmals ohne Gegentor

Der so genannte Shut-out glückt Torhüter Mathias Niederberger in einem für ihn speziellen Spiel. Die DEG besiegt den bisherigen Tabellenzweiten Eisbären Berlin vor 5579 Zuschauern mit 2:0.

 Mathias Niederberger hielt sein Tor sauber.

Mathias Niederberger hielt sein Tor sauber.

Foto: www.american-sports.info - Dirk Spicher

Christof Kreutzer hatte nicht eine Sekunde gezögert. "Natürlich spielt Mathias gegen Berlin", hatte der DEG-Trainer gesagt. "Er möchte denen doch zeigen, was er kann." Der 22 Jahre alte Mathias Niederberger zeigte es den Eisbären, bei den er nur wenig Eiszeiten erhalten hatte und die ihn im Sommer an die DEG ausgeliehen hatte. Der gebürtige Düsseldorfer war der überragende Akteur und hatte maßgeblichen Anteil am 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)-Sieg. "Ich habe zwar nicht davon geträumt, aber es ist natürlich großartig", sagte er und strahlte.

Die Fans merkten von der ersten Sekunde an, dass die Mannschaft nach drei Niederlagen in Folge die lautstarke Unterstützung benötigt. Von daher herrschte eine deutlich bessere Stimmung als zuletzt beim allerdings auch wenig erfreulichen 2:4 gegen Augsburg. Aber auch die Mannschaft trat von Beginn an ganz anders auf. Sie kämpfte von der ersten Minute an. Das ist insofern erwähnenswert, weil gleich in mehreren Begegnungen die Anfangsphase verschlafen wurde und die DEG einem Rückstand hinterher laufen musste. Die Düsseldorfer erkannten die Favoritenrolle der Berliner an, die etwas überraschend auf dem zweiten Platz rangierten. Das zeigte sich darin, das die Zweikämpfe angenommen und einfache Pässe gespielt wurden. Und die Cracks waren sich auch nicht zu schade, in Unterzahl die Scheibe konsequent aus der eigenen Zone zu schlagen.

Dennoch stand DEG-Torhüter Niederberger in den ersten zehn Minuten gehörig unter Druck. Er hatte reichlich Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Im Sturm wirkte erstmals wieder Alexander Preibisch mit. Der 24 Jahre alte Flügelflitzer hatte vor vier Wochen gegen Hamburg eine Gehirnerschütterung erlitten und kam wieder in der vierten Reihe zum Einsatz. Er konnte sich aber zunächst ebenso wenig in Szene setzen wie seine Kameraden. Die erste gute Möglichkeit hatte Ken Olimb in der 13. Minute, dessen Alleingang von Torhüter Petri Vehanen pariert wurde. Plötzlich drehte die DEG auf und hatte weitere Chancen durch Kurt Davis, Eduard Lewandowski und Tim Schüle. So aber ging es torlos in die erste Pause.

Zu Beginn des Mittelabschnitts erlebten die Düsseldorfer ein Gefühl, das sie schon längere Zeit nicht mehr hatten. Sie nutzten ein Überzahlspiel zur Führung. Schüle prüfte den Keeper aus der Distanz , der ließ die Scheibe springen und Kapitän Daniel Kreutzer netzte ein. Da bewahrheitete sich, was Co-Trainer Tobias Abstreiter gesagt hatte: "Beim Powerplay liegt die Perfektion in der Einfachheit." Dass kein weiteres Tor fiel, lag zum einen an der fehlenden Präzision der Schützen, zum anderen aber auch an den hervorragenden Torhütern.

Im Schlussdrittel trieb die voranschreitende Spielzeit die Spannung auf die Spitze. Beide Mannschaften kämpften verbissen, worunter natürlich die Spielkultur litt. Chancen gab es auf beiden Seiten in Hülle und Fülle. Eine der größten hatte Kreutzer, der zunächst bei seinem Alleingang gefoult wurde. Den fälligen Penalty konnte er jedoch nicht verwandeln. Für die Entscheidung sorgte Manuel Strodel, der 34 Sekunden vor Schluss in Unterzahl ins leere Tor schoss. Die Begeisterung war riesengroß, und auch Hans Zach — der Verfechter weniger Gegentore sah das Spiel im ISS Dome — war begeistert.

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