Düsseldorfer EG Preibisch: In den Play-offs sind alle gleich

Düsseldorf · Beim 4:1-Sieg in Wolfsburg schießen ausgerechnet vier Spieler die Tore, die ansonsten nicht zu den Top-Torjägern der Düsseldorfer EG zählen. Genau das ist eine Stärke der Mannschaft, die heute die Grizzlys im ISS-Dome erwartet.

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1. Viertelfinale: Wolfsburg - DEG

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Foto: dpa, pst jai

Alexander Preibischs Augen leuchten, als er die entscheidende Szene zum 3:1 noch einmal erzählt. "Ich habe mit Fischi gekreuzt, bin vor das Tor, er hat gepasst, ich hab direkt geschossen, den Torwart getunnelt, und dann war das Ding drin", sagt er. Dass es das entscheidende Tor beim 4:1-Sieg in Wolfsburg war, bestreitet der 24 Jahre alte Stürmer allerdings: "Das Spiel war so eng, da war alles drin. Und im Eishockey kann man auch fünf Minuten vor dem Ende bei einem 3:1 nicht sicher sein, aber es gibt natürlich ein gutes Gefühlt."

Tim Schüle, David Van der Gulik und Daniel Fischbuch markierten die weiteren Treffer - und das war das Außergewöhnliche in der Begegnung. Denn alle vier Spieler gehören nicht zu den Top-Torjägern der Mannschaft, sondern rangieren in der vereinsinternen Statistik auf den Plätzen zehn, 14, 16 und 17. "In den Play-offs sind alle gleich", sagt Preibisch. "Da treffen auch mal die, die ansonsten punktemäßig nicht so in Erscheinung treten. Das ist doch prima."

Trainer Christof Kreutzer sieht das genauso. "Es ist wichtig, dass wir das haben", sagt er. "So können wir die Lasten auf viele Schultern verteilen. Das ist wichtig." Der Coach hatte schon vor dem Viertelfinal-Auftakt das Hohe Lied auf die mannschaftliche Geschlossenheit angestimmt. So erledigten die ersten beiden Sturmreihen in Niedersachsen die Defensivarbeit, und die Reihen drei und vier schossen die Tore. "Wichtig ist doch nur, dass jeder 120 Prozent gibt", sagt Preibisch. So groß die Freude über den gelungenen Play-off-Auftakt auch ist, so sehr ernst zu nehmen ist die Kampfansage von Wolfsburgs Trainer Pavel Gross: "Du musst 60 Minuten alles geben. Wenn du das nicht machst, gewinnst du gar nichts. Am Freitag geht's weiter."

Aber auch Christof Kreutzer gibt sich selbstkritisch: "Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Aber wir dürfen nicht denken, dass alles gut war. Das wäre ein Rückschritt. Allerdings ist es gut, mit einem Sieg zu starten." Verbesserungspotenzial gibt es vor allem im Überzahlspiel, das nicht von Erfolg gekrönt war.

Doch die positiven Aspekte überwiegen. Torhüter Mathias Niederberger war wieder der große Rückhalt der Mannschaft, die Chancenverwertung war ordentlich, die Einstellung hervorragend. "Wir haben uns keine Schwächephase geleistet", sagt Kreutzer zufrieden. Und das Comeback von Verteidiger Stephan Daschner nach sechswöchiger Verletzungspause (Operation an der Hand) ist geglückt. Er hat sich im Spielverlauf deutlich gesteigert.

Im zweiten Vergleich der Serie Best-of-seven (vier Siege) hat die DEG vor heimischem Publikum heute (19.30 Uhr) gegen die Grizzlys die große Chance, den Auswärtssieg zu vergolden und in der Wertung mit 2:0 in Führung zu gehen. "Dabei setze ich auch auf unsere Fans", sagt Kreutzer. "Sie müssen uns helfen."

(ths)
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