Kritik an der Mannschaft DEG zeigt klare Kante gegen Rüpel-Fans

Meinung | Düsseldorf · Die DEG wählt in ihrem neuen Magazin ungewöhnliche Worte: Sie bittet ihre Fans, die Leistungen der Düsseldorfer Eishockey-Mannschaft weniger rüpelhaft zu kritisieren. Richtig so, findet unsere Autorin.

 "Wir wundern uns über so manche (Fan-)Wortwahl in Kommentaren und sozialen Medien", schreibt die Redaktion des DEG Magazins.

"Wir wundern uns über so manche (Fan-)Wortwahl in Kommentaren und sozialen Medien", schreibt die Redaktion des DEG Magazins.

Foto: dpa, hka nic

Wenn sich Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache von den Bürgern mehr Zusammenhalt und Respekt wünscht, dann sind das Worte, die schnell verhallen - obwohl sie einen wichtigen Punkt berühren.

Wirkungsvoller ist es, wenn sich Menschen in ihrem täglichen Umfeld mit der Frage auseinandersetzen, wie man das Miteinander konstruktiver und besser gestalten kann. Die DEG hat das jetzt vorgemacht. In ihrem neuen Magazin wendet sie sich dagegen, dass enttäuschte Fans ihrem Frust mit Beleidigungen Luft machen: "Peinliche DEG!", "Wenn ich so arbeite, werde ich sofort entlassen!" oder gar "DILETTANTISCH!"

Die Redaktion des Magazins stellt sich vor die Mannschaft und hält Fakten dagegen: einen besseren Punktestand als im Vorjahr und einem nicht so üblen Tabellenplatz. Sie kritisiert, dass bei Niederlagen oft überzogen kritisiert werde - bei Siegen aber die gleichen Kritiker kein gutes Wort verlören. "Uns ist natürlich bewusst, dass aggressive Kommentare eher ein gesellschaftliches als ein Düsseldorfer Problem sind", heißt es in dem Beitrag. "Aber waren wir in der DEG-Familie nicht immer ein wenig die 'besseren Menschen' als im Rest der Welt?"

Siehe da, der Beitrag erhält auf der Facebook-Seite des Vereins mehr Likes und viel mehr positive Kommentare als etwa nach einem umjubelten Sieg.

Das Thema geht jeden an. Hysterie, Miesmacherei und Abwertung von anderen bringen niemanden nach vorn und sind kein Ausdruck von eigener Stärke - auch, wenn es sich für die Beleidiger so anfühlt.

(stz)
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