Düsseldorfer EG DEG sorgt sich um Torjäger Preibisch

Düsseldorf · Der 24 Jahre alte Stürmer erlitt gegen Hamburg eine Gehirnerschütterung. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, kam wenig später jedoch wieder in die Eishalle. Die Verärgerung darüber war bei Trainer Christof Kreutzer groß.

 Alexander Preibisch war nach seinem ersten Krankenhaus-Besuch wieder weggeschickt worden.

Alexander Preibisch war nach seinem ersten Krankenhaus-Besuch wieder weggeschickt worden.

Foto: american-sports.info

Alle waren in Feierlaune, nur Trainer Christof Kreutzer nicht. Die Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft hatte ihr Heimspiel gegen Hamburg Freezers mit 4:1 gewonnen, doch der Coach war sauer und gereizt. Der Grund: Alexander Preibisch war wieder in den ISS-Dome zurückgekehrt. Dabei war der Stürmer Ende des Mitteldrittels völlig benommen vom Eis geführt und ins Krankenhaus gebracht worden. Dort war er jedoch wieder nach Hause geschickt worden. Nach seiner Rückkehr in die Eishalle hatte er sich übergeben. Kreutzer ließ ihn sofort wieder mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus bringen, diesmal ins Dominikus, wo er bis Dienstag behandelt und beobachtet wurde. "Das ist unser Krankenhaus, mit dem wir gut zusammenarbeiten", sagt der Trainer.

Die Mediziner dort sind sensibilisiert für beim Sport erlittene Kopfverletzungen. Im Eishockey wurden bereits vor Jahren Konsequenzen gezogen. So werden gefährliche Checks gegen Kopf und Nacken besonders hart geahndet. Aber auch in Sachen medizinischer Betreuung sind die Auflagen hoch. So gehören nicht nur sportärztliche Untersuchungen zur Vorbereitung auf die Saison, sondern auch Untersuchungen beim Neurologen. Anhand dieser Daten im gesunden Zustand kann jetzt zum Beispiel bei Preibisch vergleichend festgestellt werden, wie groß die Veränderungen sind, wie schwer die Verletzung ist. "Es gibt deutliche Abweichungen", bestätigt der Neurologe Rafael-Michael Löbbert. "Allerdings können sich die Werte in den ersten Tagen schnell verändern, so dass wir erst in ein paar Tagen wissen, wie schwer die Verletzung ist." Derzeit plagen Preibisch die typischen Symptome einer schweren Gehirnerschütterung: Lichtempfindlichkeit, Orientierungsstörung, Schwindel. "Er braucht Ruhe, Ruhe, Ruhe", sagt Löbbert.

Trainer Christof Kreutzer nimmt die Verletzung sehr ernst. "Früher ist man mit einer Gehirnerschütterung etwas lax umgegangen", sagt er. "Aber das ist etwas anderes als eine Prellung. Alex braucht Ruhe, kein Fernsehen, kein Computer, kein helles Licht."

Für Alexander Preibisch wird Niki Mondt die vierte Sturmreihe komplettieren. Der 37 Jahre alte Stürmer feiert nach achtmonatiger Verletzungspause sein Comeback. "Das wird nicht leicht für ihn", sagt Kreutzer. "Er hatte eine lange Pause und kein Testspiel. Das geschieht aus der Not heraus. Wir hätten ihn sonst langsamer aufgebaut."

(ths)
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