Düsseldorfer EG Schiedsrichter Schukies im Blickpunkt

Düsseldorf · Gordon Schukies verhängt 77 Sekunden vor Schluss eine Strafzeit gegen Joonas Rönnberg. Die Düsseldorfer EG kassiert dann das entscheidende Tor zum 4:5 gegen TPS Turku. Trainer Christof Kreutzer ist außer sich vor Zorn.

Gordon Schukies ist als Spielleiter in Düsseldorf zumindest auf absehbare Zeit eine unerwünschte Person. Dem 37 Jahre alten Schiedsrichter wird vorgeworfen, das Spiel der Champions League zwischen der Düsseldorfer EG und TPS Turku entschieden zu haben. 77 Sekunden vor der Schlusssirene verhängte der Referee eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Joonas Rönnberg. Die Überzahl nutzten die Finnen zum entscheidenden Treffer. Die DEG verlor mit 4:5 (0:2, 3:2, 1:1) und verlor so mindestens einen Punkt, dem die Mannschaft ganz nahe war und der so wichtig gewesen wäre.

Trainer Christof Kreutzer war außer sich, sah er seine Mannschaft doch um den verdienten Lohn gebracht. Wutentbrannt ging der Coach zu Gordon Schukies, als der vom Eis kam, und ließ ihn lautstark wissen, wie er dessen Spielleitung bewertet.

Wiederholen wollte Kreutzer seine Worte später nicht, wohl aber erklärte er, warum er sich derart heftig aufgeregt hat. Mit Hilfe einer Tafel erläuterte er, warum er den Vorwurf der Ungleichbehandlung gegen den Schiedsrichter erhebt. Demnach gab es im ersten Drittel ein übles Foul gegen den Düsseldorfer Norman Milley. "Schukies stand rund vier Meter entfernt und hatte freie Sicht", berichtet Kreutzer. "Er hat aber nicht gepfiffen, sondern kam zu mir und sagte: sorry, aber das war nicht meine Zone."

77 Sekunden vor Schluss hat Schukies dann gegen Rönnberg zwei Minuten gepfiffen. "Aber es war auch nicht seine Zone und er stand deutlich weiter entfernt", erklärte Kreutzer. "Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. Und wie soll ich das meinen Jungs erklären? Sie hatten hart gearbeitet und einen Punkt gegen Turku verdient."

So aufgewühlt und erzürnt war Kreutzer in seiner einjährigen Trainerlaufbahn selten. Und natürlich ging er nicht gleich ins Bett, als er nach Hause kam. "Ich habe mit meiner Frau diskutiert", berichtet der Coach, der sich die entscheidende Szene aber auch noch einmal auf Video angeschaut hat. "Schukies stand weiter entfernt als sein schwedischer Kollege, und der hatte freie Sicht. Es ist erstaunlich, dass er aus der schlechteren Position pfeift." Und dann urteilt der Coach: "Kein guter Schiedsrichter pfeift diese Szene 90 Sekunden vor Schluss. Ein Schiedsrichter sollte ein Spiel auf diese Weise nicht entscheiden."

Ob die DEG Schukies künftig als Spielleiter ablehnt, ist noch offen. "Wir werden darüber sprechen", sagt Kreutzer. "Aber ich bin kein Freund von solchen Aktionen."

(ths)
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