Düsseldorfer EG DEG muss sich den 4:2-Erfolg gegen Straubing hart erarbeiten

Düsseldorf · Christof Kreutzer war erleichtert. Die DEG hatte im sechsten Anlauf seit dem 18. Oktober (2:1 gegen Köln) endlich wieder einen Dreier gelandet. Dafür hatte seine Eishockey-Mannschaft aber hart arbeiten müssen.

DEL 15/16: DEG - Straubing
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Foto: american-sports.info

Die Entscheidung fiel erst 74 Sekunden vor Schluss, als Bernhard Ebner in Unterzahl aus dem eigenen Drittel ins gegnerische leere Tor traf. Der Jubel der 6213 Fans über den 4:2 (1:1, 1:1, 2:0)-Sieg in diesem Schlüsselspiel war natürlich groß, denn im Falle einer Niederlage wäre der Abstand zu den Play-off-Plätzen unangenehm angewachsen. "So ein Sieg ist mir lieber als ein 7:1", sagte Christof Kreutzer. "Wir haben uns den Dreier hart erarbeitet, und diesen Weg müssen wir Stück für Stück weitergehen. Das ist eine schwierige Phase, doch sie macht mir keine Angst."

Es war ziemlich fade Eishockey-Kost, die beide Mannschaften im Anfangsdrittel servierten. Die Begegnung war umkämpft, aber auch zerfahren. Der Atem stockte den Fans erstmals nach 186 Sekunden. Da lag die Scheibe im Düsseldorfer Tor, doch dem Treffer der Gäste wurde die Anerkennung verweigert und stattdessen Thomas Brandl wegen Stockschlags gegen DEG-Stürmer Norman Milley für zwei Minuten vom Eis gestellt.

Bereits in der Anfangsphase zeigte sich wieder, warum die DEG mit 36 Toren in 17 Spielen den schwächsten Angriff der Deutschen Eishockey Liga stellt. Chancen wurden gleich reihenweise vergeben. Als dann Torhüter Mathias Niederberger patzte und die Gäste in Führung gingen, sah es ganz schlecht aus. Doch die schwachen Schiedsrichter zeigten Herz und gestatteten den Gastgebern ein zweiminütiges 5:3-Überzahlspiel, das Stephan Daschner zum Ausgleich nutzte.

Im Mittelabschnitt ging es ähnlich zäh weiter. Die Fans mussten viel Geduld aufbringen, was sie auch taten. Belohnt wurden sie dafür in der 32. Minute, als Ken-Andre Olimb, der den Ausgleich vorbereitet hatte, sein Team in Führung brachte. Im ersten Versuch scheiterte er noch an Torhüter Matthew Climie, doch im Fallen verwandelte er seinen Nachschuss. Die Freude währte nur kurz, denn Straubing glich aus, als Kapitän Daniel Kreutzer auf der Strafbank hockte. Der Zorn des Publikums richtete sich gegen die Schiedsrichter. "Aumüller raus", schallte es durch den ISS-Dome - nicht zum letzten Mal.

Im Schlussdrittel ging es genauso weiter: zerfahrenes Spiel, schwache Schiedsrichter, noch schwächere Chancenverwertung der DEG. Entsprechend groß war der Jubel, als Tim Schüle zur 3:2-Führung traf. Dabei schoss der Verteidiger zunächst seinem Mitspieler Norman Milley vor den Schlittschuh, von dort kam der Puck zurück zu Schüle, und er schoss ein - ein Doppelpass der besonderen Art. Den knappen Vorsprung verteidigte die DEG, bis Ebner aus der Distanz traf.

"Straubing war die erwartet harte Nuss", meinte Trainer Kreutzer. "Am Freitag haben wir in Berlin genauso hart gearbeitet, uns aber nicht belohnt. Umso schöner, dass uns das heute gelungen ist." Zur Abschlussschwäche seiner Mannschaft meinte er: "Es ist für uns im Moment nicht einfach, Tore zu erzielen, deshalb haben wir sie heute hart reingearbeitet, wie dieses Tor von Kenny Olimb. Respekt vor dem, was meine Mannschaft heute geleistet hat."

(ths)
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