Düsseldorfer EG DEG muss auch mal auswärts punkten

Düsseldorf · In Wolfsburg und in Iserlohn ging die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer leer aus. Jetzt hat sie gleich drei Auswärtsspiele in Folge vor der Brust - in Mannheim, Straubing und Nürnberg.

 DEG-Stürmer Marcel Brandt (links) fühlt sich in Düsseldorf wohl. Am Sonntag spielt er an alter Wirkungsstätte in Straubing. Rechts Niki Mondt.

DEG-Stürmer Marcel Brandt (links) fühlt sich in Düsseldorf wohl. Am Sonntag spielt er an alter Wirkungsstätte in Straubing. Rechts Niki Mondt.

Foto: dpa

Christof Kreutzer hatte sich einen Korb eingehandelt, als er vor einem Jahr Interesse an Marcel Brandt bekundete. Der Vertrag des Stürmers in Straubing lief nämlich noch bis 2016. Doch als Larry Mitchell am 6. Dezember als neuer Trainer installiert wurde, zeichnete sich recht bald ab, dass die Tage der Zusammenarbeit gezählt sein dürften. Brandts Berater rief Christof Kreutzer an und fragte, ob er noch Interesse habe, was er bejahte. Brandts Vertrag in Straubing wurde aufgelöst, und Kreutzer griff zum Telefonhörer. "Das war schon eine Überraschung", erzählt Marcel Brandt. "Normalerweise sprechen die Verantwortlichen mit den Spielervermittlern. Bei mir war das anders. Mein Vermittler wusste, dass ich dem Wechsel sofort zustimmen würde, so dass ich als Überraschung Christof selbst am Apparat hatte."

Inzwischen hat sich der 23-jährige Angreifer in Düsseldorf gut eingelebt und auch in der Mannschaft seinen Platz gefunden. Nicht erst im Champions-League-Spiel gegen Oulu (0:2) bot der vierte Sturm mit Brandt, Max Kammerer und Eugen Alanov eine ansprechende Leistung. Dass aber auch ihnen ein Torerfolg verwehrt blieb, kommt nicht von ungefähr.

"Marcel ist ein junger Spieler mit Potenzial", urteilt der Trainer. "Aber auch er muss sich noch verbessern. In der Offensive unterschätzt er seine Fähigkeiten, da muss er sich einfach noch mehr zutrauen. Er ist ein Kämpfer und arbeitet körperlich hart. Dafür muss er sich langsam aber sicher auch mit Toren belohnen."

Kreutzer freut sich aber, dass er Brandt nach Düsseldorf lotsen konnte. "Es ist ein junger deutscher Spieler, der mir aufgefallen ist", sagt der Coach. "Die Art und Weise, wie er Eishockey spielt und arbeitet, hat mir gefallen." Und Marcel Brandt ist ebenfalls zufrieden. Er wollte nach Düsseldorf, in die Landeshauptstadt, zum Traditionsverein. Er fühlt sich hier wohl, auf dem Eis, aber auch in der Altstadt, auf der Bolker und der Ratinger Straße. Die Unterschiede zu Straubing sind vielfältig. "Die DEG ist größer und wesentlich breiter aufgestellt", sagt er. "Und hier gibt es in der Mannschaft keine kleineren Grüppchen."

Am Sonntag kehrt Brandt an seine alte Wirkungsstätte nach Straubing zurück. Zuvor tritt die DEG heute in Mannheim an, nächsten Freitag dann in Nürnberg. In den drei Auswärtsspielen in Folge müssen die Rot-Gelben die ersten Punkte auf fremdem Eis in dieser Saison holen, wollen sie nicht in der Tabelle ans Ende rutschen. "Wir haben die Spiele in Wolfsburg und Iserlohn ganz knapp verloren und haben genügend Selbstvertrauen, jetzt auch auswärts zu punkten", sagt Kreutzer. "Es wird natürlich nicht einfach, denn Mannheim ist Meister, Straubing derzeit Spitzenreiter, und Nürnberg hat sich enorm verstärkt. Und unterschätzen wird uns auch keiner mehr." Das wiederum ist ein Zeichen von Stärke und durchaus erfreulich.

(ths)
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