Lokalsport DEG: Brittig setzt auf ein offensiveres System

Düsseldorf · Der Trainer will möglichst schnell ein Erfolgserlebnis in der Eishockey-Liga. Freitag (19.30 Uhr, Dome) geht es gegen Hannover.

DEL 12/13: DEG - Krefeld Pinguine
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Fünf Heimauftritte im Januar in Folge — für die Düsseldorfer EG könnten die kommenden Wochen eine große Chance sein, die aktuelle sportliche Schieflage ein wenig zu korrigieren und den letzten Tabellenplatz wieder zu verlassen.

Allerdings entsteht genau dadurch auch ein gewisser Zugzwang, nach zehn Niederlagen endlich wieder siegen zu müssen. Cheftrainer Christian Brittig sieht die Situation folgerichtig als eine neue Herausforderung.

Besonders schwierig bleibt es für ihn, die Motivation der Eishockeyprofis als Schlusslicht der Liga aufrecht zu halten. Ziel muss es sein, hungrig zu bleiben, um wieder zu punkten.

Ein großes Plus der DEG könnte die Charakterstärke der Mannschaft werden. "Keiner lässt bei uns den Kopf hängen. Auch jetzt nicht. Wir haben gut trainiert und brauchen nun ein Erfolgserlebnis", erklärt Brittig. Darüber, was möglich gewesen wäre, wenn die Rot-Gelben von den vielen Verletzungen und Sperren während der bisherigen Saison verschont geblieben wären, soll nicht mehr nachgedacht werden.

Jeder der Akteure möchte sich jetzt einfach empfehlen. Entweder für andere Klubs, oder aber für die DEG, wenn es in der nächsten Saison doch weiter gehen sollte. Derzeit fehlen noch immer 2,4 Millionen Euro um den Saisonetat für die kommende Spielzeit zu stemmen. Gleichzeitig müssten aber mit den Leistungsträgern wie Calle Ridderwall, Justin Bostrom oder Travis Turnbull Vertragsverlängerungen ausgehandelt werden, um im Sommer nicht wieder ein komplett neues Team zusammenstellen zu müssen.

Für den sportlichen Leiter Walter Köberle eine alles andere als leichte Situation: "Wir haben von den Sponsoren noch immer keine definitiven Zu- oder Absagen. Das bedeutet, dass derzeit alles in der Schwebe verhandelt wird und meist aus mündlichen Zusagen besteht." Viele der jungen Spieler wissen, um ihre besondere Chance und Möglichkeit bei der DEG viel Erfahrung zu sammeln. Aufgrund der finanziellen Zwänge des Vereins erhalten gerade auch die sehr jungen Talente viel Eiszeit und werden auch in Unter- und Überzahl regelmäßig eingesetzt.

Bei anderen Vereinen stehen für die sogenannten Special-Teams meist erfahrene Profis zur Verfügung. Die Verhandlungen führen aber meist Agenten, und die möchten ihre Schützlinge möglichst früh sicher unter Vertrag wissen.

Eine gesicherte Zukunft an der Brehmstraße drängt also, will man den neu eingeschlagenen Weg mit viel integriertem Nachwuchs fortführen. Doch dazu braucht es auch ein für potenzielle Geldgeber attraktives Umfeld.

Und das wiederum gelingt am ehesten mit sportlichen Erfolgen und Euphorie. Um wieder in die Spur zu kommen, hat Brittig mit seinem Team nochmals einige Änderungen vorgenommen, wie er vor der heutigen Partie gegen die Hannover Scorpions (19.30 Uhr, Dome) verrät: "Die freie Zeit um die Feiertage haben uns auch mental gut getan. Wir haben intern einiges umgestellt und direkt bemerkt, dass durch die Neuerungen wieder mehr Spannung im Training aufkommt."

Richtig in die Karten will sich der gebürtige Landshuter nicht schauen lassen. Doch er verrät vorab, dass das System der Düsseldorfer zukünftig ein wenig offensiver ausgelegt sein soll und dadurch auch ein größeres Risiko nach hinten eingegangen wird. Die fünf Heimspiele werden den Weg weisen.

(RP/ila)
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