Düsseldorfer EG Bowman stellt Weichen zum Sieg

Düsseldorf · Der 25 Jahre alte Amerikaner erzielt in seinem fünften Spiel sein zweites Tor - das erste auf Düsseldorfer Eis. Manuel Strodel steuert den zweiten Treffer zum 2:1-Sieg gegen die Straubing Tigers vor 9132 Zuschauern bei.

 Drayson Bowman bejubelt sein Tor.

Drayson Bowman bejubelt sein Tor.

Foto: american-sports.info

Es war die vielleicht spielentscheidende Szene: Drayson Bowman leistet sich im eigenen Drittel einen Quer- und Fehlpass, der einen Schülertrainer schon der Verzweiflung nahe bringt, doch die Straubinger nutzen die sich ihnen ergebene Chance nicht. Daniel Kreutzer kommt an die Scheibe, passt zu Rob Collins, dessen Zuspiel der heran rauschende Bowman irgendwie verwertet - zwischen Verteidiger und Torhüter geht die Scheibe zum 1:0 ins Netz. Die wenigen Sekunden sind das Spiegelbild einer extrem engen, hart umkämpften Begegnung, die die Düsseldorfer EG nicht unverdient, aber durchaus glücklich mit 2:1 (0:0, 2:0, 0:1) gewinnt.

Manuel Strodel, der mit dem 2:0 nur 48 Sekunden später für die Vorentscheidung sorgte, fasste das Geschehen zusammen. "Wir haben gut angefangen, im zweiten Drittel zwei unserer Chancen genutzt. Im letzten Drittel haben wir den Anschlusstreffer bekommen und die Straubinger haben dann Gas gegeben", meinte der 23 Jahre alte Stürmer. "Aber Mathias hat heute mal wieder einen überragenden Job gemacht."

Dabei sollte Mathias Niederberger überhaupt nicht spielen. Trainer Christof Kreutzer wollte seiner Nummer eins eigentlich eine Pause gönnen, doch Bobby Goepfert musste wegen einer Erkältung passen. "Es ist professionell, dass er mir das gesagt hat und nicht unbedingt spielen wollte", lobte Kreutzer den 32 Jahre alten Amerikaner, der in keiner einfachen Situation steckt. Niederberger, der erste zwei Stunden vor dem Spiel von seinem erneuten Einsatz erfuhr, zeigte erneut eine starke Leistung, wenngleich er die Scheibe das ein oder andere Mal nach vorne prallen ließ.

Wie knapp es in der Begegnung zu ging, belegen auch die beiden Pfostenschüsse der Straubinger und der Lattenschuss von Edi Lewandowski auf der anderen Seite. "Wenn man oben steht und so einen Lauf hat, gewinnt man so ein Spiel", erklärte Strodel. "Wir glauben an uns und kämpfen, wenn es wie heute so eng ist."

Ähnlich urteilte auch Trainer Christof Kreutzer, der dann erklärte, was das Glück des Tüchtigen ist: "Wenn man viele gute Spiele gemacht hat, ist das Selbstvertrauen groß und dann gewinnt man eben so ein Spiel."

Doch auch nach dem zwölften Sieg in den letzten 13 Spielen und der Tabellenführung ist Kreutzer nicht gewillt, sein ausgegebenes Saisonziel nach oben zu korrigieren. "Wir sind alles andere als Favorit in der Liga", sagt er. "Wir wollen erst einmal die Play-offs erreichen." Dabei beträgt der Vorsprung auf Platz elf nahezu 20 Punkte - da könnte doch langsam zumindest Rang sechs, der zur direkten Qualifikation berechtigt, als Ziel ausgeben werden. Kapitän Daniel Kreutzer springt seinem Bruder zwar zur Hilfe, wagt es aber zumindest mal, von Platz sechs zu sprechen: "Wir dürfen nicht satt und zufrieden werden, sondern müssen in jedes Spiel hungrig gehen. Wir müssen schon noch ein paar Spiele gewinnen, um uns direkt für die Play-offs zu qualifizieren." Das nächste steht unmittelbar bevor: morgen (19.30 Uhr) kommen die Iserlohn Roosters.

(ths)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort