Düsseldorf Düsseldorf erkämpft sich einen Punkt

Düsseldorf · Im Zweitliga-Spitzenspiel erzielen Bebou und der eingewechselte Bormuth die Tore beim 2:2 gegen Hannover.

Das 1:6-Debakel bei Hannover 96 im DFB-Pokal schmerzte Fortuna Düsseldorf auch noch nach mehr als vier Wochen. Die Beschwerden werden nun allerdings ein wenig abnehmen, denn die Rheinländer lieferten dem hohen Aufstiegsfavoriten im Ligaduell einen heißen Fight. Am Ende hieß es 2:2, was mit Blick auf die ersten 45 Minuten zwar etwas glücklich für die Platzherren war, was sie sich aber durch nimmermüden Einsatz doch zu Recht erarbeitet hatten.

"Wir haben gegen eine herausragende Zweitliga-Mannschaft zuerst das nötige Quäntchen Glück gehabt und uns dann den Punkt verdient", resümierte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel. "Wie unser Team nach Rückschlägen immer wieder zurückgekommen ist - das zeigt, dass wir wieder ein Stück weiter sind." Torhüter Michael Rensing spürte zwar eine "Mini-Enttäuschung", dass es in der starken zweiten Hälfte der Düsseldorfer nicht zum Sieg reichte, doch dem widersprach sein Trainer: "Ein 3:2 für uns wäre des Guten zu viel gewesen."

Der Besuch hielt nicht ganz Schritt mit der Bedeutung des Spiels. Natürlich braucht es seine Zeit, bis Fortuna alle Zuschauer zurückgewonnen hat, die sie in den dreieinhalb Jahren des stetigen Abwärtstrends verloren hatte. Doch mehr als die 28.122, die den Weg in die Arena fanden, hätte das Duell des Fünften mit dem Dritten schon verdient gehabt.

Es gab freilich einen Hauptschuldigen dafür: den Termin. Freitags um 18.30 Uhr haben eben längst nicht alle potentiellen Zuschauer Zeit für Fußball, und die Düsseldorfer haben mit sechs Freitag-Heimspielen in Folge ein bisschen arg viel von der ungeliebten Ansetzung abbekommen. "Ich weiß auch nicht, was wir verbrochen haben, dass wir so oft an diesen Abenden spielen müssen", sagte auch Funkel ziemlich angesäuert.

Die, die es aber einrichten konnten, ehrten zunächst einmal einen der ganz Großen der Düsseldorfer Sportszene. Mit einer wunderschönen Choreographie ganz in Schwarz, zu der auch ein stilisiertes Friedhofslicht mit echter Rauchentwicklung gehörte, gedachten die Fans des am Montag verstorbenen früheren Nationalspielers Matthias Mauritz. Als es dann mit dem Spiel losging, erwischte der Favorit den besseren Start. Hannover beeindruckte mit einer reifen Spielanlage, entwickelte beinahe bei jedem Angriff Torgefahr. Und dann half Fortuna beim 0:1 durch Kenan Karaman auch noch kräftig mit. "Wir hatten zu viel Respekt zu Beginn", erklärte Funkel.

Es hätten noch mehr Gegentreffer werden können in der ersten Hälfte. Zum Beispiel in der 29. Minute, als Noah Sarenren Bazee zunächst die Latte traf und Fortunas Kaan Ayhan den Nachschuss Waldemar Antons von der Linie kratzte. Nach dem Wechsel traf dann Ihlas Bebou nach glänzender Vorarbeit von Axel Bellinghausen zum 1:1, doch Hannover konterte mit der erneuten Führung durch Felipe eiskalt.

Das letzte Wort war das an diesem abwechslungsreichen Fußballabend jedoch noch lange nicht. Innenverteidiger Robin Bormuth, für den mit Adduktorenbeschwerden ausgeschiedenen Kapitän Oliver Fink eingewechselt, verwertete die nächste bärenstarke Vorarbeit Bellinghausens zum 2:2. Und als dann auch noch Torschütze Felipe mit Gelb-Rot vom Platz musste, wurde es richtig heiß in der Arena. Obwohl beide Teams weiter nach vorn spielten, wollte jedoch kein Treffer mehr fallen.

(RP)
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