Matthäus, Petkovic und die Schalke-Fans Das waren die Sport-Sprüche des Jahres

"Wer viel macht, macht viel falsch", sagt der Volksmund. Lothar Matthäus redet viel. Unter anderem als Experte beim TV-Sender "Sky". Und dabei verhaspelt sich der DFB-Rekordspieler schon mal.

Die besten Sprüche des Sportjahres 2020
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Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

So auch in diesem Herbst. "Wäre, wäre Fahrradkette", hatte Matthäus während einer Analyse gesagt und einfach über den Versprecher weggeredet.

Matthäus' Pech in solchen Fällen ist auch, dass um die Fußball-Sprüche ein regelrechter Kult entstanden ist. Egal, ob es sich um Versehen handelt oder Absicht, um Kleingeistiges oder Philosophisches, die Zitate der Fußball-Protagonisten verbreiten sich rasend schnell in den sozialen Medien, werden archiviert und in schöner Regelmäßigkeit als Bücher veröffentlicht. Manchen verfolgen sie ein ganzes Leben lang. So wie Andreas Möller die Aussage: "Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien."

Die Deutsche Akademie für Fußballkultur kürt seit 2006 sogar den Fußballspruch des Jahres. In diesem Jahr stand ein ganz ungewöhnlicher Kandidat in der Endauswahl. Denn politisch sind die Aussagen höchst selten. Alexander Nouri machte eine Ausnahme. "Ich habe nichts gegen das Wort Europa", sagte der inzwischen entlassene Bremer Trainer auf die Frage, ob er mit Werder noch den Europacup erreiche: "Ich bin ja nicht die AfD." Am Ende belegte Nouri Rang zwei hinter den Fans von Schalke 04. Die hatten beim letzten Saisonspiel in Ingolstadt mit einem humorvollen Plakat auf sich aufmerksam gemacht: "Wir danken der Mannschaft, dass sie uns auch in dieser Saison so zahlreich hinterhergereist ist."

Matthäus könnte erst im nächsten Jahr gewinnen, weil die Sprüche saisonweise beurteilt werden. Ob er gekürt wird, ist fraglich. Missgeschicke gewinnen selten, da die Zitatgeber nicht zum Gespött gemacht werden sollen. Deshalb könnte vielleicht Peter Stöger das Rennen machen. Der Trainer des 1. FC Köln analysierte die Dauerkrise des FC nämlich fast schon philosophisch mit den Worten: "Es fehlt immer ein bisschen. Und dadurch fehlt am Ende ziemlich viel." Der Österreicher gewann bereits 2016, als er nach einer Fehlentscheidung erklärt hatte: "Ich habe dem Schiedsrichter meine Brille angeboten.
Aber auch das hat er nicht gesehen."

(areh/dpa)
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