Box-Revanche schon zum zweiten Mal geplatzt Klitschko wartet und wartet und wartet

Düsseldorf · Vermutlich ist es der größte Boxkampf aller Zeiten, der niemals in einem Ring ausgetragen wird. Tyson Fury jedenfalls hat bereits zum zweiten Mal die Revanche gegen Wladimir Klitschko abgesagt.

Wladimir Klitschko - Tyson Fury: die Bilder
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Klitschko - Fury: der Kampf

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Foto: dpa, ve

Im aktuellen Fall machen ihm offenbar mentale Probleme zu schaffen. Darüber berichtet zumindest der US-Sportsender "ESPN". Seit geraumer Zeit gibt es allerdings auch andere Gerüchte rund um den 28-Jährigen. Wie die britische Anti-Doping-Agentur UKAD Anfang August mitteilte, wurde Fury am 24. Juni wegen der nachgewiesenen Einnahme einer Dopingsubstanz vorläufig gesperrt - am gleichen Tag sagte er den Kampf erstmals ab, die Wenigsten glaubten da an einen Zufall.

Die Sperre gegen Fury wurde später bis zu einer Anhörung vor dem Nationalen Anti-Doping-Ausschuss aufgehoben. Der Kampf gegen Klitschko hätte also stattfinden können. Bereits ein paar Monate vor dem ersten Kampf gegen Klitschko im November in Düsseldorf soll er positiv auf das anabole Steroid Nandrolon getestet worden sein. Bislang konnte er nur durch juristische Tricksereien verhindern, dass er nicht schon aus dem Verkehr gezogen worden ist.

Er selbst tut jedenfalls alles dafür, keine Gefahr mehr im Ring zu sein. Im Sommer wankte er bei einer Pressekonferenz auf Mallorca auf das Podium - er wirkte weit entfernt von einer körperlichen Verfassung, in der er einen Weltmeisterschaftskampf bestreiten könnte - auf jeden Fall definitiv nicht gegen Klitschko. Und auch in den Wochen danach hat Fury keine Anstalten gemacht, sich in Form zu bringen. Weil er vielleicht schon seit längerem weiß, dass es er nicht mehr antreten wird?

Es spricht vieles dafür, dass es niemals eine Revanche zwischen Fury und Klitschko geben wird. Das hat vor allem vermarktungsrechtliche Gründe. Hinter den Kulissen tobt seit Monaten ein erbitterter Streit zwischen KMG (Klitschko) und Hennessey Sports (Fury). KMG soll bereits für den 10. Dezember die Hamburger Barclaycard-Arena reserviert haben. Wohl für einen Plan B. Klitschko (40) würde dann zum ersten Mal in seiner Karriere ein ganzes Jahr nicht im Ring gestanden haben. Das ist für ihn als Sportler eine denkbar ungünstige Situation, es ist aber auch für ihn und seine Partner finanziell verheerend. Der TV-Sender "RTL" hat über viele Jahre gute Quote mit ihm gemacht.

"Wladimir wird von diesem Kerl in Geiselhaft gehalten", empört sich Klitschko-Manager Bernd Bönte. Und auch sein Schützling reagiert maximal frustriert: "Ich bin total enttäuscht, dass Fury nun schon zum zweiten Mal den Kampf absagt. Ich befinde mich in einer Top-Verfassung und hätte mir meine WM-Gürtel in Manchester gerne zurückgeholt." Klitschko hatte sich im Olympiastützpunkt in Kiew für die Revanche vorbereitet.

(gic)
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