Basketball-EM Stagnation statt Aufbruch

Meinung | Berlin · Die EM-Vorrunde in Berlin sollte der Beginn eines Weges sein, der die Basketball-Nationalmannschaft über die Endrunde in Lille möglichst zu den Olympischen Spielen in Rio 2016 und auf Dauer in den Kreis der europäischen Topnationen führen sollte.

Basketball-EM 2015, Deutschland - Italien: die Bilder des Spiels
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Deutschland - Italien

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Foto: dpa, rje kno

Superstar Dirk Nowitzki war nach vier Jahren ins Team zurückgekehrt, und Dennis Schröder (21) hatte in der NBA für Furore gesorgt. Dem Team wurden Talent und Klasse attestiert. Die Erwartungen waren hoch. Doch so einfach ist Basketball nicht. Statt Aufbruch droht die Stagnation.

Als Gastgeber noch nicht einmal die Vorrunde zu überstehen, tut weh. Gegen Italien kassierte das Team von Chris Fleming die dritte Niederlage im vierten Spiel. Dem neuen Bundestrainer und seinen Assistenten ist es noch nicht gelungen, die Mannschaft auf ein konstant hohes Level zu bringen. Die Spieler scheitern an eigenen Defiziten, aber auch an der Klasse der Gegner. Die Hoffnung, dass es heute gegen die Spanier zum Happy End reicht, genährt durch die Leistung gegen Italien, bleibt.

as Verpassen des Achtelfinals wäre nicht nur der Schlusspunkt unter den sportlichen Misserfolg. Es brächte den Basketball um die Chance, im Kampf um die TV-Zuschauer vielleicht doch noch zu punkten. Bislang ist die Resonanz ernüchternd: 1,14 Millionen am Samstag gegen Island, 1,11 Millionen gegen Serbien, 1,05 Millionen gegen die Türkei - der Marktanteil sank von 9,2 Prozent über 6,5 auf 5,7. Zweistellig ist gut. Am Dienstag hatte nur eine Sendung in der ARD einen niedrigeren Marktanteil: "Das Waisenhaus für wilde Tiere".

Die Nationalmannschaft als Lokomotive der Sportart droht auf ein Abstellgleis zu geraten. cze

(RP)
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