BBL Rangelei zwischen Alba und Bonn hat ein Nachspiel

Unschöne Szenen im Spiel Alba gegen Bonn haben am 29. Spieltag der Basketball-Bundesliga für Schlagzeilen gesorgt. Gleich sieben Spieler wurden disqualifiziert. Die BBL-Spielleitung wird sich nun mit den Vorfällen beschäftigen. Es wird Sperren geben.

Alba Berlin verliert in Ludwigsburg
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Foto: dpa, tmk

Eigentlich war die 70. Auflage des Klassikers zwischen Alba Berlin und den Telekom Baskets Bonn längst entschieden. Alba führte am Samstagabend gegen Ende des dritten Viertels mit 18 Punkten, als ausgerechnet der bis dato überragende Kresimir Loncar die Nerven verlor. Der Center versetzte im Umdrehen dem Bonner Sean Marshall einen Schlag und löste damit eine denkwürdige Rangelei aus, an deren Ende gleich sieben Spieler von den Schiedsrichtern disqualifiziert wurden.

Wie Loncar, der mit 25 Punkten sportlich glänzte, musste auch Marshall das Parkett verlassen, weil er zurückgeschlagen hatte. Da er daraufhin vom Berliner Will Cherry zu Boden geschubst wurde, wurde Cherry ebenfalls disqualifiziert. In der folgenden Rangelei liefen gleich mehrere Bonner Spieler auf das Feld, um die Situation zu schlichten. Auch die beiden Coaches Sasa Obradovic und Silvano Poropat versuchten, eine weitere Eskalation zu verhindern.

Die Folge: In Eugene Lawrence, Tadas Klimavicius, Rotnei Clarke und Florian Koch wurden vier weitere Bonner Profis disqualifiziert, weil sie unerlaubter Weise das Spielfeld betreten hatten. Dies ist den Regeln nach verboten. In den kommenden Tagen wird sich die Spielleitung der Basketball-Bundesliga mit den Vorfällen beschäftigen. Vor allem Loncar, Cherry und Marshall drohen Sperren.

Loncar rechtfertigt sich

Loncar versuchte sich nach der Partie zu verteidigen. "Ich bin sicher nicht der heiligste Spieler der Welt. Aber heute gab es viele schmutzige Sachen, die die Schiedsrichter nicht sehen und die man auch im Fernsehen nicht sieht", sagte der Kroate. Alba-Coach Obradovic ging sogar noch weiter. Der Serbe sah eine generelle Benachteiligung seines Teams und eine zu harte Gangart der Gegner. "Ich beschwere mich sonst nie, aber Alba wird zurzeit nicht korrekt behandelt", sagte Obradovic.

Einen Rekord bedeuteten die sieben Disqualifikationen indes nicht. 2006 waren im Playoffspiel zwischen Bonn und Bamberg bei einer Schlägerei noch mehr Spieler disqualifiziert worden. Die Partie wurde damals mit fünf Bonnern und vier Bambergern zu Ende gebracht.

Am Samstag mussten die Telekom Baskets im Schlussviertel ebenfalls mit nur noch fünf Spielern auskommen, weil sie mit nur zehn Profis in die Hauptstadt gereist waren. Der Alba-Sieg kam daher nicht mehr in Gefahr, am Ende gewannen die Berliner klar mit 94:73.

Bamberg mit 20. Sieg in Serie

Wegen der besonderen Vorkommnisse in der Hauptstadt geriet der Erfolg von Phoenix Hagen im Kellerduell gegen den Mitteldeutschen BC in den Hintergrund. Zwei Tage nach dem Abzug von sechs Punkten wegen Verstoßes gegen das Lizenzstatut gewann Hagen klar mit 102:81. "Das war ein wichtiger Sieg", sagte Hagens Trainer Ingo Freyer.

Am Sonntag setzten die Brose Baskets Bamberg und die EWE Baskets Oldenburg ihre Siegesserien fort. Titelverteidiger Bamberg besiegte ratiopharm Ulm klar mit 100:67 und feierte den 20. Erfolg in Serie. Die EWE Baskets Oldenburg gewannen bei der BG Göttingen mit 79:74 und sind seit elf Partien ungeschlagen. Die Oldenburger sind damit weiter Dritter, punktgleich mit dem Tabellenzweiten Bayern München. Die Bayern siegten gegen die Walter Tigers Tübingen klar mit 95:70.

(dpa)
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