Referee outet sich als homosexuell NBA-Spieler wegen homophober Aussage gesperrt

New York · Bill Kennedy haben die Erlebnisse von Mexiko City tagelang beschäftigt. Jetzt ist der 49-Jährige aus der Deckung gegangen. "Ich bin stolz, ein NBA-Referee zu sein. Und ich bin stolz, ein schwuler Mann zu sein", sagte der Schiedsrichter Kennedy und setzte in der stärksten Basketball-Profiliga der Welt ein Zeichen.

 Rajon Rondo beleidigte den Unparteiischen mehrfach als "Faggot" (Schwuchtel) und musste von seinem Mitspielern festgehalten werden.

Rajon Rondo beleidigte den Unparteiischen mehrfach als "Faggot" (Schwuchtel) und musste von seinem Mitspielern festgehalten werden.

Foto: AP

Der Schritt in die Öffentlichkeit ist ganz offensichtlich die Konsequenz eines schweren Aussetzers von Rajon Rondo, Spieler der Sacramento Kings. Im NBA-Duell gegen die Boston Celtics, im Rahmen der "Global Games", beschimpfte er den Schiedsrichter so lange, bis der ihn in die Kabine schickte.

Rondo beleidigte den Unparteiischen mehrfach als "Faggot" (Schwuchtel) und musste von seinem Mitspielern festgehalten werden. All das war im Schiedsrichterbericht nachzulesen, die Liga reagierte. Als erster NBA-Profi wurde Rondo wegen einer homophoben Äußerung für ein Spiel gesperrt, zuvor waren Starspieler Kobe Bryant von den Los Angeles Lakers (100.000 Dollar) und Joakim Noah von den Chicago Bulls (50.000) wegen ähnlicher Kommentare noch mit Geldstrafen davongekommen. Doch nun verschärft die Liga den Ton.

NBA-Boss Adam Silver begrüßt Kennedys Weg. "Ich unterstütze Bills Entscheidung, sein Leben stolz und offen zu führen. Damit wird er weiter einen positiven Einfluss auf andere ausüben." Kennedy folgt dem Beispiel von Violet Palmer. Die erste Schiedsrichterin der NBA-Geschichte outete sich im Sommer 2014 rund ein Jahr nach Profi Jason Collins, der sich als erster aktiver Sportler aus einer der großen US-Ligen offen dazu bekannt hatte, dass er schwul ist. Rajon Rondo meldete sich per Tweet im Internet: "Mein Verhalten war das Ergebnis meiner Frustration und Emotionen. Es spiegelt nicht meine Einstellung zur Gemeinschaft der Schwulen und Lesben wider. Ich wollte niemanden verletzen."

(RP)
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