Basketball-EM Deutschland feiert mühevollen Auftaktsieg gegen Island

Berlin · Angeführt von den NBA-Profis Dirk Nowitzki und Dennis Schröder haben die deutschen Basketballer bei der EM den erhofften Auftaktsieg gefeiert.

Basketball-EM, Deutschland - Island: die Bilder des Spiels
26 Bilder

Deutschland - Island

26 Bilder

Gegen den äußerst unangenehmen Außenseiter Island setzte sich die nur phasenweise starke Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in Berlin mit 71:65 (41:26) durch und hat in der Gruppe B den ersten kleinen Schritt in Richtung Finalrunde gemacht.

Erfolgreichste Werfer der Mannschaft von Bundestrainer Chris Fleming waren der lange Zeit bärenstarke Point Guard Schröder und Power Forward Nowitzki (beide 15 Punkte), Anton Gavel kam auf sieben Zähler. Für Island traf Jon Stefansson (23) am sichersten.

"Es war das erwartet schwere Spiel. Die spielen sehr unorthodox", sagte Nowitzki nach dem mühevoll erkämpften Erfolg im ZDF: "Wir haben ein paar Fehler gemacht, keine Frage. Aber einen Auftaktsieg bei der EM zu Hause nimmt man gerne mit." Fleming war insgesamt nicht unzufrieden: "Island ist eine gute Mannschaft. Die hatten in der Schlussphase nichts zu verlieren. Über weite Phasen waren wir sehr gut."

Vor 12.500 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Berliner Ostbahnhof startete die deutsche Mannschaft wie gewohnt mit den drei NBA-Profis Nowitzki (Dallas Mavericks), Schröder (Atlanta Hawks) und Tibor Pleiß (Utah Jazz) sowie Anton Gavel und Paul Zipser. In seinem 149. Länderspiel musste Nowitzki wegen eines Cuts am rechten Oberarm allerdings früh im ersten Viertel eine kurze Zwangspause einlegen.

Doch auch ohne die Unterstützung des 2,13-m-Hünen lief es zunächst problemlos. Der pfeilschnelle Schröder lenkte das Spiel souverän und hatte großen Anteil an der frühen 18:9-Führung. Die körperlich unterlegenen Isländer versuchten ihr Glück bei ihrer EM-Premiere oft mit Würfen aus der Distanz, wegen ihrer Größennachteile - nur drei Spieler sind zwei Meter oder größer - kamen sie in der Zone seltener zu leichten Punkten.

Nowitzki verbuchte nach knapp zehn Minuten seine ersten EM-Punkte seit vier Jahren und drehte anschließend im zweiten Viertel mächtig auf. Für die Heim-Vorrunde in der Hauptstadt war "Dirkules" in diesem Sommer in die Nationalmannschaft zurückgekehrt. "Wenn die EM woanders stattgefunden hätte, wäre das in meinem Alter kein Thema mehr gewesen", sagte Nowitzki. Doch unter diesen Voraussetzungen konnte er der Versuchung nicht widerstehen.

Wie von ihm selbst vor der EM angekündigt ("Ich bin nicht mehr so drauf wie vor 10 Jahren"), riss er das Spiel zwar nicht komplett an sich, sorgte mit seinem unnachahmlichen "Flamingo Shot" allerdings trotzdem für Highlights. Zur Halbzeit hatte die DBB-Auswahl einen komfortablen Vorsprung von 15 Punkten, trotz einer kurzen Schwächephase nach der Pause konnte dieser im dritten Viertel noch leicht ausgebaut werden.

Einen Schock musste die Mannschaft in der Schlussphase verkraften, als Robin Benzing gut sieben Minute vor dem Ende verletzt ausgewechselt werden musste. Der Flügelspieler verletzte sich am Fuß, eine genaue Diagnose gab es zunächst nicht. In der Folge hatte Deutschland die schwächste Phase der Begegnung und verspielte den großen Vorsprung gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Isländer fast noch.

Die kommenden Aufgaben werden für Nowitzki und Co. nun bedeutend schwerer. Bereits am Sonntag (15.00 Uhr/ZDF) wartet mit Vizeweltmeister Serbien ein Mitfavorit auf den EM-Titel. Bis Donnerstag geht es außerdem noch gegen die Spitzenteams Italien, Türkei und Spanien um den Einzug in die K.o.-Phase. Nur die besten Vier der "Hammer-Gruppe" (O-Ton Nowitzki) ziehen in die Finalrunde ein und dürfen im französischen Lille um die Olympia-Tickets spielen.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort