Basketball-Supercup Nowitzki dreht auf: Topscorer beim Sieg gegen Polen

Hamburg · Der erstarkte NBA-Superstar Dirk Nowitzki hat die deutsche Basketball-Nationalmannschaft zum zweiten Sieg beim Supercup in Hamburg geführt. Einen Tag nach dem Erfolg gegen Lettland (85:80) setzte sich die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) auch ohne den angeschlagenen Dennis Schröder verdient mit 82:69 (44:31) gegen Polen durch und hat das heimische Vier-Länder-Turnier gewonnen.

Deutschland besiegt Lettland
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"Das war ein super Sieg. Die Polen haben es uns schwer gemacht. Es war das erste Mal, dass ich einen guten Rhythmus gefunden habe", sagte Nowitzki beim NDR. Zuvor sei es nicht wie erhofft für ihn gelaufen: "Die ersten Wochen waren schwer für mich. Ich habe mich immer einen Schritt zu langsam gefühlt."

Der Turniersieg in Hamburg stand schon vor dem dritten Spiel am Sonntag fest, durch das 81:79 (31:33) der Letten gegen den letzten DBB-Gegner Türkei ist der deutschen Mannschaft Platz eins nicht mehr zu nehmen.

Erfolgreichste Werfer des Teams von Bundestrainer Chris Fleming vor 3150 Zuschauern in der Inselparkhalle waren Nowitzki (18 Punkte) und NBA-Kollege Tibor Pleiß (16). Der glänzend aufgelegte Power Forward Nowitzki von den Dallas Mavericks zeigte seine beste Vorstellung seit seinem Comeback und steuerte in 23:15 Minuten Einsatzzeit zudem sieben Rebounds bei.

Im Spielaufbau mussten die Gastgeber aufgrund einer Vorsichtsmaßnahme auf den pfeilschnellen Schröder verzichten, doch Maodo Lo und Co-Kapitän Heiko Schaffartzik vertraten den 21-Jährigen von den Atlanta Hawks überraschend gut. Gerade das Zusammenspiel mit dem erneut auffälligen Center Tibor Pleiß von den Utah Jazz funktionierte.

Schröder hatte am Freitag eine leichte Knochenprellung erlitten, soll aber am Sonntag (15.00 Uhr) zum Abschluss des Vierländer-Turniers gegen EM-Vorrundengegner Türkei schon wieder auf dem Parkett stehen. "Der Trainer hat gesagt, ich soll frei nehmen und mich auskurieren für morgen. Ich bin umgeknickt, es ist nicht so wild. Keine Bänderverletzung", sagte Schröder im NDR.

Deutlich schwerer wiegt der Ausfall von Center Maik Zirbes. Der bullige Innenspieler von Roter Stern Belgrad musste seine Teilnahme an der EuroBasket mit der Vorrunde in Berlin (5. bis 20. September) absagen, nachdem er gegen die Letten eine schwere Bänderverletzung erlitten hatte. Das Duell mit den Polen verfolgte er mit einer Bandage nur von der Bank.

In Pleiß (25) und dem jungen Johannes Voigtmann (22) stehen für den Jahreshöhepunkt aktuell nur noch zwei Center zur Verfügung. Fleming kündigte daher bereits an, auch den 2,13 m langen Nowitzki auf der Position unter dem Korb einzusetzen. Andere Alternativen gibt es aktuell nicht.

Der gebürtige Würzburger Nowitzki konnte in seinen knapp zwei Wochen mit dem Nationalteam bislang nur bedingt überzeugen, am Samstag machte er aber einen deutlichen Schritt nach vorne. Im zweiten Viertel fand Nowitzki mit sechs teilweise schwierigen Punkten spielerisch besser in die Mannschaft und zeigte sich auch in der Verteidigung verbessert. Der Vorsprung wuchs zwischenzeitlich auf mehr als 15 Punkte, beim Stand von 44:31 ging es in die Pause.

In seinem vierten Spiel nach vierjähriger Pause im Nationalteam zeigte Nowitzki neben seinen Führungsqualitäten in der Schlussphase auch endlich wieder Stärke von der Dreipunktlinie. Auch dank zweier verwandelter Würfe aus der Distanz kam er zwei Wochen vor dem EM-Auftakt gegen Island auf seine höchste Punktausbeute in diesem Sommer.

(sid)
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