Bekommt DBB Olympia-Qualiturnier? Nowitzki: Abschied oder doch noch nach Rio?

Am Dienstag gibt der Basketball-Weltverband FIBA bekannt, ob ein Qualifikationsturnier für Olympia in Deutschland stattfindet. Wird es nichts, ist die letzte Hoffnung auf Rio dahin und gleichzeitig die internationale Karriere von Superstar Dirk Nowitzki vorbei.

Dirk Nowitzki verbeugt sich vor Berliner Publikum
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Foto: dpa, lus kno

Es geht für Dirk Nowitzki um weit mehr als nur um seinen Traum von der Olympia-Rückkehr. Wenn der Weltverband FIBA am Dienstag bekannt gibt, ob der Deutsche Basketball Bund (DBB) ein Qualifikationsturnier für Rio de Janeiro ausrichten darf, steht die Zukunft des NBA-Superstars auf dem Spiel. Wird es nichts, ist die letzte Hoffnung auf einen Startplatz zerstört und die internationale Karriere des 37-Jährigen vorbei.

Eigentlich hatte Nowitzki ohnehin schon mit dem Thema Nationalmannschaft abgeschlossen. "Ich dachte: Das war's", sagte der Würzburger im September nach dem Aus bei der EM-Vorrunde in Berlin und dem damit verbundenen Scheitern an der sportlichen Qualifikation für die Sommerspiele. Von der Hintertür nach Brasilien wusste er noch nichts - doch es gibt sie.

Drei von zwölf Tickets sind noch zu vergeben, sie gehen an die Sieger der drei Sechserturniere (4. bis 10. Juli). Neben Deutschland haben sich Tschechien, Italien, Serbien, die Türkei und die Philippinen als Gastgeber beworben. Bekommt der DBB den Zuschlag, ist der Weg noch immer ziemlich weit. Aber zumindest gäbe es wieder eine Chance. Es soll wie im Spätsommer in Berlin gespielt werden.

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Zuletzt waren die deutschen Basketballer 2008 bei Olympia dabei. Sportlich lief es mit dem Vorrundenaus in Peking enttäuschend, für Nowitzki, Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier, war es dennoch eines seiner Highlights - wohl nur getoppt vom NBA-Titelgewinn 2011 mit den Dallas Mavericks. Eine zweite Teilnahme hätte für ihn eine enorme Bedeutung, das hat der 153-malige Nationalspieler immer wieder betont.

Zu Hause im fernen Dallas wird er erfahren, ob es weitergeht. Senkt die FIBA den Daumen, tritt der schillerndste und beste deutsche Basketballer der Geschichte ab. Bei der EM 2017 geht es um nichts, bei der kaum erreichbaren WM 2019 wäre er 41 Jahre alt. Nowitzki ist zwar nach wie vor gut in Schuss, so lange wird der Forward aber nicht mehr spielen.

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Foto: ap, AK

Über die Chancen der DBB-Bewerbung lässt sich nur spekulieren. Die Philippinen werden als einziger nichteuropäischer Bewerber wohl ein Turnier bekommen. Ende der vergangenen Woche kursierten Gerüchte, die FIBA werde die anderen beiden Veranstaltungen an Italien und Serbien vergeben. "Die Entscheidung ist noch nicht gefallen", stellte Ingo Weiss, DBB-Präsident und gleichzeitig Schatzmeister des Weltverbandes, im SID-Gespräch klar.

"Ich habe noch Hoffnung und bin frohen Mutes. Die Chance ist 50:50. Wir erfüllen die Rahmenbedingungen finanzieller und organisatorischer Art zu 100 Prozent", sagte Weiss. Andere Nationen seien aber eben "ein klein wenig besser im sportlichen Bereich", Serben und Italiener hätten in dieser Hinsicht einen kleinen Vorsprung.

Das Event würde ein teures Vergnügen werden. 1,75 Millionen Euro hat der DBB am Freitag an die FIBA überwiesen. Die Summe soll über Ticketverkäufe wieder reingeholt werden. "Das ist ein Selbstläufer", sagte Weiss. Für die kritischen Stimmen aus der Liga hat der Präsident kein Verständnis. Sollte es nichts werden, kämen die Millionen von der FIBA zurück.

Mit Nowitzki will sich der Verband wie immer im Sommer zusammensetzen. Der Kapitän soll laut Weiss für ein Abschiedsspiel auf jeden Fall noch einmal ins Nationaltrikot schlüpfen.

(sid)
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