Dennis Schröder im Interview "Mir gehört jetzt das Team"

Köln · In der Qualifikation zur Basketball-EM 2017 fehlt NBA-Profi Dennis Schröder der deutschen Nationalmannschaft. Der 22 Jahre alte Aufbauspieler rückt in der kommenden Saison bei den Atlanta Hawks erstmals in die Startformation und trainiert daher bereits jetzt für die neue Aufgabe. Im Interview spricht der Braunschweiger über die Hawks, das Nationalteam und den Traum von Olympia 2020 in Tokio.

Dennis Schröder NBA: Das ist der Basketballer
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Foto: dpa/Soeren Stache

Dennis Schröder, die Atlanta Hawks haben ihren Teamkollegen Jeff Teague getradet, Sie gehen deshalb nun als Point Guard Nummer eins in die Saison. Was bedeutet Ihnen das?

Dennis Schröder Mir gehört jetzt das Team. Das wollte ich unbedingt haben, und jetzt muss ich natürlich meine Leistung abrufen. Ich muss ein Leader sein, aber jeder bei uns ist bereit, alles zu geben.

Wie haben Sie von Teagues Wechsel und Ihrer neuen Rolle erfahren?

Schröder Ich habe auch schon vorher mit den Coaches und den Managern geredet. Die haben gesagt: Deine Zeit wird irgendwann kommen. Und ich habe gesagt: wenn Ihr mir die Schlüssel fürs Team gebt, bin ich bereit. Und dann war ich in Braunschweig im Auto unterwegs, und mein Agent hat mir geschrieben, dass sie Jeff Teague getradet haben. Das habe ich erstmal gar nicht geglaubt, ich dachte, er macht einen Scherz. Aber jetzt ist es zum Glück doch so gekommmen.

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Was ist in der kommenden Saison Ihr Ziel?

Schröder Natürlich wollen wir es in die Play-offs schaffen. Auch danach wollen wir weiter oben mitspielen. Aber wir haben jetzt viel im Team gewechselt und müssen erstmal sehen, wo wir stehen.

Haben Sie Kontakt zur Nationalmannschaft, und welche Chancen rechnen Sie dem Team für die EM-Qualifikation aus?

Schröder Kontakt auf jeden Fall. Ich habe vor Kurzem mit Maodo Lo geschrieben, mit Coach Chris Fleming bleibe ich auch in Kontakt. Ich denke, die Quali wird keine so große Herausforderung, die müssten das eigentlich auch ohne mich schaffen, denn wir haben sehr starke Spieler.

Also legen Sie erstmal eine Pause in der Nationalmannschaft ein?

Schröder Nein, auf keinen Fall. Ich habe ja gesagt, ich bin immer für die Nationalmannschaft da, wenn ich richtig fit bin und mich gut fühle. Dieses Jahr hat es mir echt weh getan, dass ich nicht dabei bin. Aber in Atlanta haben sie mir gesagt: Du bist jetzt der Starter, und wir haben viel aufgegeben, um dir diese Rolle zu übergeben. Deswegen haben ich mich dafür entschieden, dass ich nicht (in der Nationalmannschaft, d. Red.) spiele und mich darauf konzentriere, was ich mit den Hawks mache.

Was rechnen Sie sich für die EM 2017 aus?

Schröder Wir können bei der EM auf jeden Fall vorne mitspielen. Wir haben vergangenes Jahr in Berlin gezeigt, dass wir mit den Topteams mithalten können. Jetzt haben wir noch einige Spieler mehr dabei und können viel erreichen."

Das olympische Basketball-Turnier ging ohne Deutschland über die Bühne. Wie sehen Ihre eigenen Olympia-Ambitionen aus?

Schröder Olympia ist das stärkste Turnier, da willst du auf jeden Fall mitspielen. Deswegen will ich 2020 auch unbedingt nach Tokio. Dafür werden wir alle fighten.

(sid)
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