BBL startet in die Saison Aufholjagd der Bayern-Basketballer

München/Düsseldorf · Neuer Trainer, neue Spieler - aber alte Ziele. Die Basketballer des FC Bayern wollen nach einer Saison ohne Titel wieder Trophäen sammeln.

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Foto: dpa/Matthias Balk

Es war nicht nur das Aus in den Halbfinal-Play-offs um die Deutsche Meisterschaft, das schmerzte und nachdenklich stimmte. Richtig weh tat die Überlegenheit des Rivalen aus Bamberg, der den Basketballprofis aus München in allen drei Spielen nicht den Hauch einer Chance ließ. Im Pokal waren die Münchner in eigener Halle an Alba Berlin gescheitert. Zwei Jahre zuvor hatten sie den Bambergern den Meistertitel abgenommen, den der überragende Verein der vergangenen Jahre seit 2010 sechsmal holte. Es war die erste und zugleich letzte Trophäe des 2011 in die Bundesliga zurückgekehrten Klubs.

Zu wenig Ertrag des Projekts, das der ehemalige und wohl ab November wieder aktuelle Bayern-Präsident Uli Hoeneß maßgeblich unterstützt hat. Sollte er antreten und gewählt werden, werde er "selbstverständlich den Basketball wieder pushen", kündigte der 63-Jährige bereits an. Der neue Angriff auf die Spitze, der am Samstag mit der Partie in Oldenburg beginnt, wird mit einem runderneuerten Team gestartet.

"Der FC Bayern ist nie Außenseiter", lautete die Devise von Trainer Svetislav Pesic. Er war seit November 2012 der Mann an der Seitenlinie, trat im Sommer aber aus gesundheitlichen Gründen zurück. Sein Nachfolger ist der Serbe Aleksandar Djordjevic. Der 49-Jährige, einst als Spielgestalter Europas bester Basketballer, war Welt- und Europameister. Auch als Coach arbeitete er sehr erfolgreich. So scheiterte er bei den Olympischen Spielen in Rio mit der Mannschaft seines Heimatlandes erst im Finale an den USA.

Djordjevic soll den Erfolg nach München bringen. Von den ausländischen Profis durften nur Kapitän Bryce Taylor und Alex Renfroe bleiben. Die Verträge mit Topkorbjäger Dusko Savanovic und Deon Thomson wurden nicht verlängert, der Kontrakt mit Center John Bryant aufgelöst, und Paul Zipser wechselt in die NBA zu den Chicago Bulls. Aus Sevilla kam der 2,16 Meter lange Tscheche Ondrej Balvin, mit der Empfehlung als wertvollster Spieler der französischen Eliteliga zog Devin Booker an die Isar. Sie bilden ein Center-Duo, das für die Überlegenheit unter den Körben sorgen soll. Aus der Türkei kam Reggie Redding, der in seiner Berliner Zeit einer der Topspieler der Bundesliga war.

Nach so eben noch geschaffter EM-Qualifikation sind die Nationalspieler Alex King (zuletzt Berlin) und Danilo Barthel seit Wochenbeginn bei ihrem neuen Arbeitgeber. "Die Play-offs sind für mich kein Ziel. Wir sind alle hier, um Titel zu gewinnen", betonte der ehemalige Frankfurter Bundesliga-Profi.

Djordjevics große Herausforderung ist es, aus exzellenten Solisten so schnell wie möglich eine eingespielte Mannschaft zu formen. Aus der vergangenen Saison sind als Stammkräfte nur Anton Gavel, Bryce Taylor und Nihad Djedovic übrig geblieben. Der Prozess des Neuaufbaus muss spätestens Anfang Mai beendet sein. Dann wird es ernst, beginnen die Viertelfinal-Play-offs. Dass man in dieser Saison nur im international zweitklassigen Europacup spielen muss, soll eine Episode bleiben. Immer im Konzert der Großen mitmischen - so lautet das Selbstverständnis der Bayern, und nicht nur der Fußballprofis.

Trainer Djordjevic soll es richten.

(RP)
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