Weltcup in Las Vegas Deutsche Springreiter enttäuschen zum Auftakt

Las Vegas · Die deutschen Springreiter haben zum Auftakt des Weltcup-Finals in Las Vegas ihr blaues Wunder erlebt.

 Daniel Deußer war als Zehnter bester Deutscher.

Daniel Deußer war als Zehnter bester Deutscher.

Foto: dpa, isl sam nic

Für Daniel Deußer ist die Titelverteidigung nach Platz zehn im Zeitspringen in weite Ferne gerückt. Marcus Ehning gab nach Patzern seines jungen Hengstes auf. Am schlimmsten traf es Marco Kutscher. Sein Pferd Cornet's Cristallo musste mit Verdacht auf eine Kolik in die Klinik gebracht werden.

"So hatten wir uns das nicht vorgestellt", sagte ein enttäuschter Bundestrainer Otto Becker nach dem Start mit Pleiten, Pech und Pannen. Am Sonntag fällt im Thomas und Mack-Center die Entscheidung.

Die Erkrankung von Cristallo ging dem deutschen Team besonders nahe. Eine Stunde vor Prüfungsbeginn hatte Kutscher den Wallach noch warm geritten, ehe er im Stall Anzeichen einer Kolik zeigte. "Nach der tierärztlichen Untersuchung haben wir entschieden, ihn sicherheitshalber in die Tierklinik zu bringen", sagte Becker.

Damit ist für Kutscher genauso wie für Ehning das Turnier schon vorbei. Der dreimalige Weltcup-Sieger Ehning hatte im Parcours große Probleme mit seinem Nachwuchspferd Singular La Silla. Nach dem Einsprung in die Dreifache haderte der in Mexiko gezogene Hengst vor dem Oxer, so dass Ehning schließlich abbrach. "Er ist sehr gut in die Kombi reingesprungen, aber dann hätte ich ihn mehr unterstützen müssen", sagte der Borkener selbstkritisch.

Einen teuren Patzer erlaubte sich Deußer im Zeitspringen. Der Weltranglistenerste ritt voll auf Angriff und hätte ohne Abwurf mit 65,09 Sekunden die Führung übernommen. So aber musste er den Sieg in der ersten Wertungsprüfung dem erst 19 Jahre alten Iren Bertram Allen mit Molly Malone überlassen (0/65,45).

"Den Fehler habe ich mir selber zuzuschreiben, aber ich bin nicht so weit weg von der Spitze", sagte Deußer nach dem Springen. "Hansi" Dreher, neben Deußer einzig verbliebener deutscher Reiter, rutschte mit dem elf Jahre alten Schimmel Cool und Easy aus und musste sich mit Rang 23 begnügen.

Auch in der Dressur ritt das deutsche Trio zum Auftakt im Grand Prix beim klaren Sieg von Olympiasiegerin Charlotte Dujardin auf Valegro (85,414 Prozent) hinterher. Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen/74,343) kam im Sattel ihres 14 Jahre alten niederländischen Hengstes Unee als beste Deutsche auf Rang vier.

Isabell Werth (Rheinberg/72,843) ritt mit Zweitpferd El Santo auf Rang acht, Fabienne Lütkemeier (Paderborn/70,857 Prozent) und der 16 Jahre alte Oldenburger Qui Vincit Dynamis mussten sich mit Rang elf begnügen.

"Wir sind Realisten und wussten von Anfang an, dass wir bei diesem Weltcup-Finale nicht um Medaillen reiten", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Die Kür beginnt am Samstag um 12 Uhr Ortszeit (21 Uhr MEZ).

(sid)
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