Wasserspringen Hausding schimpft über EM-Zeitplan

Das Wassersprung-Duo Hausding/Klein ist bei einer EM eigentlich immer ein Erfolgsgarant. Doch diesmal haben es die Serien-Europameister besonders schwer. Hausding muss springen, springen, springen...

Hausding jubelt über Gold vom Ein-Meter-Brett
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Hausding jubelt über Gold vom Ein-Meter-Brett

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Foto: dpa, ebe hak

Das neunte EM-Gold in Serie wäre für Patrick Hausding der am härtesten erarbeitete Sieg. Denn der Zeitplan dieser Wassersprung-EM macht es dem Berliner schwer. Bevor er mit Sascha Klein im Synchron-Wettbewerb vom Turm gegen die russische Konkurrenz die einmalige Serie ausbauen will, muss er Vorkampf und wahrscheinlich das Finale vom Drei-Meter-Brett bestreiten. Drei Wettkämpfe in elf Stunden - das wurmt den zwölfmaligen Europameister.

"Das ist eine Frechheit eigentlich", sagt Hausding und kritisiert den Europäischen Verband LEN: "Ich habe keine Ahnung, was sich die LEN da ausgedacht hat, zwei olympische Disziplinen des gleichen Geschlechts an einem Tag vollbringen zu wollen." Am Donnerstag muss Hausding zunächst um 12.30 Uhr (MESZ) die Qualifikation vom Drei-Meter-Brett bestreiten. Ab 20.30 Uhr (MESZ) steht das Finale an, direkt gefolgt von der Entscheidung im Turm-Synchronspringen gemeinsam mit Klein.

"Die einzige sinnvolle Erklärung, die sich mir bietet, ist, die Konkurrenz zu schwächen. Wir haben sieben Wettkampftage, da hätte man Wettkämpfe anders legen können. Da habe ich kein Verständnis für", sagte der zwölfmalige Europameister. Das neunte EM-Gold nacheinander vom Turm wird für Hausding so fast zur Mission Impossible. "Das wird dieses Jahr extrem schwierig, weil wir nicht viel zusammen trainiert haben", sagt Hausding.

Der 27-Jährige hat bislang insgesamt 26 EM-Medaillen gewonnen. Mit Klein feierte er 2013 in Barcelona den Weltmeistertitel. Das Duo hat auch in diesem Jahr mit Verletzungen und Trainingsrückstand zu kämpfen. Nun geht es Hausding "durchschnittlich schon wieder weitaus besser". Drei Wochen vor der EM hatte er nicht trainieren können, die Schulter und das Knie machten Probleme. "Eine Schmerztablette muss ab und zu sein, das kann man nicht ändern", sagt Hausding achselzuckend.

Vom Drei-Meter-Brett hat er seine Schwierigkeiten noch einmal aufgestockt, zeigt neben dem viereinhalbfachen Salto auch erstmals international den dreinhalb Auerbachsalto gehechtet. "Da kann man für Aufsehen sorgen, das macht die ganze Sache etwas aufregender hier."

Mit Klein reichte das Training nicht aus, so bleibt es beim alten Sprung-Programm, das seit Olympia-Silber 2008 bewährt ist. Im Londoner Aquatics Centre belegte das Erfolgs-Duo bei den Spielen vor vier Jahren nur den siebten Platz. EM-Gold auch fast ohne Training, das haben beide schon einmal geschafft, bei der Heim-EM 2015 in Rostock. Dieses Kunststück zu wiederholen, wäre ein weiterer Schub für das letzte große gemeinsame Ziel: Die Olympia-Medaille in Rio.

(dpa)
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