Tischtennis-EM Zweitrunden-K.o. für Ovtcharov - Boll im Achtelfinlae

Budapest · Nach drei erfolgreichen EM-Tagen sorgte das Aus von Topfavorit Dimitrij Ovtcharov für lange Gesichter im deutschen Tischtennis-Team. Die Damen machten es besser, und auch Timo Boll ist noch im Rennen.

 Dimitrij Ovtcharov ist bei der Tischtennis-EM in Budapest völlig unerwartet schon in der zweiten Runde gescheitert.

Dimitrij Ovtcharov ist bei der Tischtennis-EM in Budapest völlig unerwartet schon in der zweiten Runde gescheitert.

Foto: dpa, bip mr

Rekordchampion Timo Boll hat Deutschlands Tischtennis-Herren vor einem Fiasko bei der EM in Budapest bewahrt. Während der indisponierte Titelverteidiger Dimitrij Ovtcharov am Freitag bereits in Runde zwei scheiterte, zog der 35-jährige Routinier als einziger Spieler aus dem Fünfer-Team von Bundestrainer Jörg Roßkopf ins Achtelfinale ein. Die starken DTTB-Damen stahlen den Herren eindeutig die Show. Sie können wie zuletzt bei der EM 2000 in Bremen die Medaillenjagd mit fünf Spielerinnen fortsetzen.

"Ich bin weit von meiner Normalform entfernt. Zudem habe ich in den entscheidenden Situationen nicht clever gespielt", kommentierte Ovtcharov die verdiente 2:4-Niederlage gegen den Polen Jakub Dyjas. Die Partie gegen den Ochsenhausener Bundesligaspieler fand unter besonderen Umständen statt. Weil Wasser durch das Dach auf Tisch 2 in der Tüskecsarnok-Halle tropfte, mussten die Aktiven 50 Minuten warten, ehe es in der vorgesehenen Spielbox losging.

"Davon waren wir beide betroffen. Das lasse ich nicht als Ausrede gelten. Man kann nicht erwarten, dass ich jedes Turnier in Europa gewinne", sagte der Titelträger von 2014 und 2015. Das frühe Aus von Ovtcharov, Patrick Franziska und Youngster Benedikt Duda, der dem EM-Zweiten Marcos Freitas aus Portugal in einem Klasse-Match nur knapp mit 3:4 unterlag, schockte Boll nicht.

Der Ausnahmespieler wahrte mit einem locker herausgespielten 4:0 gegen den Schweden Pär Gerell die Chancen auf seinen siebten Einzel-Titel. Nächster Gegner des Düsseldorfers ist der Däne Jonathan Groth, der sein Geld als Profi beim Bundesligisten Fulda verdient.

Im Damen-Wettbewerb imponierte Kristin Silbereisen. "Ich fühle mich gut und habe mein Aufschlag-Rückschlag-Spiel verbessert. Vielleicht klappt es diesmal mit einer Medaille im Einzel", erklärte die nationale Meisterin nach ihrem bemerkenswerten 4:1-Sieg gegen die 2005-Europameisterin Liu Jia aus Österreich.

Die erfolgreichen Olympia-Spielerinnen Han Ying, Petrissa Solja und Shan Xiaona sowie Rio-Reservistin Sabine Winter siegten ebenfalls deutlich. Im Damen-Doppel kämpfen Silbereisen/Winter sowie Solja/Shan Xiaona am Samstag im Viertelfinale bereits um eine Medaille. Das ist auch das Ziel des Herren-Duos Patrick Franziska/Jonathan Groth (Saarbrücken/Dänemark), das in der Runde der letzten Acht auf die Titelverteidiger Stefan Fegerl/Joao Monteiro (Österreich/Portugal)
trifft.

(dpa)
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