Weltcup der Springreiter in Leipzig Krieg feiert Sensationssieg auf Carella

Leipzig · Niklas Krieg schaute immer wieder ungläubig auf die Anzeigentafel und konnte sein Glück kaum fassen. Der 22-Jährige aus Villingen gewann mit seiner zwölf Jahre alten Stute Carella völlig überraschend das Weltcup-Springen von Leipzig, feierte den größten Erfolg seiner Karriere und rettete die Ehre der deutschen Reiter in der Leipziger Messe.

Weltcup der Springreiter: Niklas Krieg überrascht in Leipzig
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Krieg sorgt in Leipzig für Sensation

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"Es ist unglaublich. Das war mein erstes Weltcup-Springen, und dann null Fehler und der Sieg - unfassbar!", sagte der Youngster nach seinem Coup. Im Stechen kamen noch elf Top-Reiter nach ihm, die ihn allesamt aber nicht mehr von Rang eins verdrängen konnten.

Mit dem Handy in der Hand verfolgte Krieg die Konkurrenz. "Mein Vater hat zwischendurch angerufen und gesagt, ich soll nicht so grimmig gucken", berichtete der Reiter aus der deutschen U25-Mannschaft.

"Das ist sensationell! Wir wussten, wie stark Niklas ist. Aber dass er hier gewinnt, hat alle überrascht", sagte Bundestrainer Otto Becker, der sich auch über den neunten Platz des zweiten deutschen Youngsters Guido Klatte (Lastrup) freute.

Vor 8500 Zuschauern lenkte Krieg seine zwölf Jahre alte Stute Carella in nur 30,04 Sekunden fehlerfrei durch den Parcours. Das bedeutete im Stechen Bestzeit. Für seinen Triumph erhielt der Nachwuchsreiter die stattliche Siegprämie von 40.000 Euro. Zweiter wurde der Ire Denis Lynch (0 Fehler/41,04 Sekunden). Auf Rang drei kam der Niederländer Harrie Smolders mit Don VHP (0/44,85).

Die etablierten deutschen Reiter aus dem A-Kader hatten zuvor im Umlauf enttäuscht. Seriensieger Christian Ahlmann (Marl) patzte im Sattel seines Ersatzpferdes Colorit am fünften Hindernis und landete am Ende auf Rang 23. Der Doppel-Europameister von 2003 ist aber durch seine drei Siege in der Serie für das Weltcup-Finale in Göteborg/Schweden (25. bis 28. März) bereits qualifiziert.

"Das war ein anspruchsvoller Parcours. Colorit hat es gut gemacht, leider aber einen Fehler gemacht", sagte Ahlmann im MDR. In der Gesamtwertung des Weltcups führt nach wie vor Ahlmann (77 Punkte), Daniel Deußer (Wolvertem/Belgien/36) ist Achter, Marco Kutscher (Bad Essen/36) Neunter.

Auch Vorjahressieger Hansi Dreher (Eimeldingen) mit dem 15 Jahre alten Hengst Embassy II und der dreimalige Weltcupfinal-Sieger Marcus Ehning (Borken) auf Cornado wirkten unkonzentriert. Dreher kam mit acht Strafpunkten auf Rang 29, Ehning musste sich nach ebenfalls acht Fehlerpunkten mit Rang 28 begnügen.

Auch Ludger Beerbaum reitet weiter hinterher. In Leipzig verpasste der viermalige Olympiasieger mit seinem neuen Pferd Casello nach einem Abwurf im Umlauf das Stechen und musste sich am Ende mit Rang 15 begnügen. Jetzt wird die Qualifikation für Göteborg eine echte Herausforderung für den Routinier. Nur die besten 18 Pferde sind dabei. Beerbaum liegt im Gesamtranking auf Rang 29.

Leipzig ist die neunte von insgesamt elf Stationen auf der Weltcup-Tour in diesem Winter und neben Stuttgart die einzige Station in Deutschland. Vor dem Finale in Göteborg stehen noch Zürich und Bordeaux auf dem Programm. In der schwedischen Metropole wird Ende März der inoffizielle Hallen-Weltmeister ermittelt.

(seeg/sid)
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