Nordische Kombination Nachwuchs soll Frenzel den entscheidenden Schub geben

Kombinations-König Eric Frenzel geht einmal mehr als großer Favorit in die am Samstag beginnende Saison. Im Kampf gegen ganz starke Konkurrenz soll dem Olympiasieger die Extra-Dosis Familien-Power den entscheidenden Schub geben.

Eric Frenzel – Olympiasieger und Weltmeister
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Das ist WM-Rekordhalter Eric Frenzel

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Foto: dpa, Hendrik Schmidt

Mit doppelter Nachwuchs-Power zum historischen vierten Weltcup-Triumph: Wenige Wochen nach der Geburt seines zweiten Sohnes geht Deutschlands Top-Kombinierer Eric Frenzel noch motivierter in die neue Saison. "Das war ein toller Sommer mit der Familie - jetzt freue ich mich auf den Wettkampf", sagt der 27-Jährige dem sid. Die Konkurrenz darf sich warm anziehen.

Familienmensch Frenzel, der so viel Kraft aus dem Mikrokosmos von Ehefrau Laura und den nun zwei Stammhaltern Philipp und Leopold zieht, könnte den am Samstag im finnischen Kuusamo beginnenden Winter eigentlich mal ein wenig ruhiger angehen lassen - zumal weder WM noch Olympia auf dem Programm stehen. "Aber ich will mich immer weiterentwickeln. Im Sommer haben wir vor allem am Springen gearbeitet - da können wir ja dieses Jahr etwas riskieren", sagt Frenzel.

Sportlich macht er weiterhin keine Kompromisse, ist immer noch bis zum letzten Puzzlestück ein akribischer Arbeiter, in dem immer noch das Feuer lodert. Dabei gibt es nichts, was Frenzel im Siegeszug der letzten vier Saisons nicht gewonnen hat: Olympiasieger ist er, dreimaliger Weltmeister, dreimaliger Weltcup-Gesamtsieger. Doch auch für einen der erfolgreichsten Kombinierer der Geschichte bleiben noch Ziele.

Vier Siege im Gesamweltcup, obendrein noch in Serie - beides hat bislang nur der große Finne Hannu Manninen geschafft, Frenzel kann in diesem Winter gleichziehen. Und mit seinen 23 Einzelsiegen liegt "Effe" nur noch fünf hinter Ronny Ackermann, dem besten Deutschen und zweitbesten Kombinierer überhaupt in dieser Hinsicht, zurück. Dies ist zu packen - im Gegensatz zu den 48 Triumphen Manninens.

Frenzel, auch das typisch für ihn, hütet sich, vor Saisonbeginn vollmundig große Ziele zu formulieren. "Den Fokus nur auf den Sieg im Gesamtweltcup zu legen, ist meines Erachtens so nicht möglich", sagt er: "Das weiß ich aus meinen Erfahrungen der letzten Jahre. Man muss die gesamte Zeit gesund bleiben, deshalb ist das schwer zu planen."

In der Tat: In den vergangenen beiden Jahren ging Frenzel auch krankheitsbedingt gegen Saisonende auf dem Zahnfleisch, lag da allerdings im Weltcup schon nahezu uneinholbar vorne. Nun könnte es enger werden, die Konkurrenz ist zwei Jahre vor Olympia 2018 in Pyeongchang/Südkorea stark wie nie. Vor allem Teamkollege Johannes Rydzek, Doppel-Weltmeister von Falun, könnte Frenzel über die gesamte Saison einen erbitterten Kampf um Gelb liefern.

"Sicher, die Konkurrenz ist schon allein bei uns im Team riesig. Da sind ja nicht nur Johannes und Fabian, auch weitere junge Athleten haben Fuß gefasst", sagt Frenzel: "Dennoch darf man die Österreicher und die Norweger, aber auch die Franzosen und Japaner nie unterschätzen. Die werden auch alles in den Weltcup legen."

Wie dem auch sei: Philipp und Leopold werden dem schnellen Papa alle verfügbaren Däumchen drücken.

(sid)
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