Nach Verletzung bei "Let's Dance" Paralympics-Sieger Popow plant WM-Start

Berlin · Paralympics-Sieger Heinrich Popow will trotz seines Ausstiegs in der RTL-Show "Let's Dance" an den Weltmeisterschaften in London teilnehmen. Wegen einer Sehnenverletzungen im Oberschenkelstumpf und in der Schulter musste er bei der Show aussteigen.

Heinrich Popow bei den Sommerspielen 2012.

Heinrich Popow bei den Sommerspielen 2012.

Foto: dpa, gp ss hpl

"Ich will bei der WM starten. Der Arzt hat gesagt, ich kann laufen", sagte Popow in Berlin. Für den Weitsprung hat der Top-Athlet die A-Norm bereits durch seine Goldmedaille von Rio sicher, "die B-Norm ist kein Problem für mich", sagte Popow selbstbewusst.

Der Weltrekordler gewann bei den Paralympics in London 2012 Gold über 100 m, vier Jahre später in Rio stand er im Weitsprung ganz oben auf dem Treppchen. Hinzu kamen sechs weitere Medaillen beim wichtigsten Event für Behindertensportler.

Insgesamt nahm Popow seit 2004 an vier Paralympics teil, in Tokio 2020 will der gebürtige Kasache aber nur noch als Zuschauer auf der Tribüne sitzen. "Wenn ich in London doch nicht starte, werde ich definitiv ein Jahr später nach der EM in Berlin aufhören", kündigte Popow an.

Popow, dem im Alter von neun Jahren wegen eines Ewing-Sarkoms das linke Bein bis zum Oberschenkel amputiert worden war, sammelte in der Tanz-Show wichtige Erfahrungen. "Es war verrückt, was das Tanzen mit mir gemacht hat", berichtete der Leichtathlet: "Über das Tanzen ist mir klar geworden, dass ich die Freiheit der Schritte nicht mehr habe. Jeden Schritt musste ich ganz bewusst setzen."

Sportlich hat Popow auch langfristig noch Ziele. "Ich will auf jeden Fall noch einen Marathon laufen und vor dem Besenwagen im Ziel sein", sagte der gelernte Orthopädie-Techniker. Mit seiner Prothese ist er bereits knapp 20 Kilometer am Stück gelaufen.

(sid)
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