Dressur-Weltcup in Las Vegas "Spiegel"-Affäre: Werths Pferd läuft plötzlich rückwärts

Las Vegas · Trotz einer nervigen "Spiegel-Affäre" ritt Jessica von Bredow-Werndl beim Weltcup-Finale in Las Vegas auf Rang drei und bescherte dem deutschen Dressur-Team ein versöhnliches Ende.

Das ist Isabell Werth
17 Bilder

Das ist Isabell Werth

17 Bilder
Foto: dpa, frg tba

Happy End für Jessica von Bredow-Werndl: Beim Weltcup-Finale der Dressur im Tollhaus von Las Vegas behielt die 29-Jährige aus Aubenhausen trotz einer nervigen "Spiegel-Affäre" die Zügel fest in der Hand und führte ihren niederländische Hengst Unee beim Sieg der britischen Olympiasiegerin Charlotte Dujardin mit Valegro auf Rang drei.

Grund des Ärgernisses war ausgerechnet der prächtige Silberpokal für den Sieger. Die Trophäe, die während schon während der ersten Prüfungstage direkt neben dem Wettkampf-Viereck gestanden hatte, wurde zum Finale zusätzlich noch angestrahlt. Die Glitzer- und Spiegeleffekte irritierten einige Pferde enorm.

Werths Pferd El Santo läuft plötzlich rückwärts

Darunter litten vor allem die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) und ihr Pferd El Santo, das zum Schrecken seiner Reiterin in der Nähe des Pokals stoppte und rückwärts lief. Die Folge: Werth kam nur auf 77,875 Punkte und musste sich bei ihrer 14. Teilnahme mit Rang sechs begnügen. "Der angestrahlte Pokal hat Ernie nachhaltig beeindruckt", meinte Werth.

Auch als von Bredow-Werndl mit Unee während der Kür in die Nähe der Trophäe kam, ließ sich ihr Hengst ablenken und hatte prompt zwei Fehler in der Galopptour. "Ich wusste, dass ich jetzt alles geben muss, wenn ich noch vorne dabei sein will", sagte die Bayerin und konzentrierte sich umso mehr auf ihre Lektionen.

"Unee wurde von Sekunde zu Sekunden besser", meinte die beste deutsche Reiterin, die mehr und mehr auch mit dem für europäische Verhältnisse ungewöhnlichen Krach und Applaus während der Prüfungen zurechtkam. Am Ende standen bei ihr 80,646 Prozentpunkte zu Buche, ein gutes Ergebnis, das der Newcomerin das beste Abschneiden bei einem Championat und der deutschen Mannschaft einen versöhnlichen Turnier-Abschluss bescherte.

Fabienne Lütkemeier (Paderborn/74,804) musste sich im Sattel von Qui Vincit Dynamis mit Rang zehn begnügen. Siegerin Dujardin stahl allen Konkurrenten mit ihrer starken Kür die Show und durfte am Ende mit enormen 99,196 Punkten den Silberpokal in den Händen halten.

"Ich bin mit den Ergebnissen unglaublich zufrieden, das Weltcup-Finale ist für uns besser gelaufen, als ich es erwartet hatte", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Von Bredow-Werndl konnte dem Schauplatz nicht viel abgewinnen. "Las Vegas fühlt sich nicht real an. Morgens früh um 7 sitzen die Leute in den Casinos, überall laute Musik, alles ist crazy. Ich denke immer, das kann alles gar nicht wahr sein."

Für einen Eklat sorgte derweil der deutschstämmige US-Amerikaner Steffen Peters. Bei der Kontrolle nach dem Ritt wurden bei seinem Pferd Legolas Blutspuren an der Flanke festgestellt, die auf einen übermäßigen Sporeneinsatz hindeuteten. Der auf Platz vier liegende Peters wurde disqualifiziert.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort