Nach dem Triathlon kommt das Söhnchen Ironman Frodeno hat keine Zeit zum Ausruhen

Kailua/Frankfurt/Main · Jan Frodeno hat wie im Vorjahr die Ironman-WM auf Hawaii gewonnen. Der Dank galt danach seiner Familie – auch wenn ihm nun ein paar schlaflose Nächte bevorstehen.

Ironman 2016 auf Hawaii - Jan Frodeno verteidigt seinen WM-Titel
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Deutscher Dreifach-Triumph beim Ironman auf Hawaii

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Foto: dpa, bo ms

Jan Frodeno hat wie im Vorjahr die Ironman-WM auf Hawaii gewonnen. Der Dank galt danach seiner Familie — auch wenn ihm nun ein paar schlaflose Nächte bevorstehen.

Nach dem erfolgreichen Höllenritt durch das hawaiianische Inselparadies stellte sich Ironman-Weltmeister Jan Frodeno bereits auf schlaflose Nächte ein. "Ab sofort muss wohl ich wieder aufstehen", sagte der Vater des acht Monate alten Lucca. Ehefrau Emma habe in den vergangenen Wochen zugunsten des Erfolgs schließlich "unheimlich zurückgesteckt" — die Unterstützung der Familie ließ den härtesten "Eisenmann" völlig weich werden: "Ohne sie hätte ich es nicht geschafft."

Frodeno hatte Tränen in den Augen, als er von seinen Liebsten schwärmte, die Stimme stockte. "Ich freue mich jetzt darauf", sagte der 35-Jährige mit Blick auf die bevorstehende Zeit. Dass er diese nun wieder viel intensiver mit den wichtigsten Menschen seines Lebens verbringen darf, ist der verdiente Lohn für die Entbehrungen und Anstrengungen der zurückliegenden Wochen, die am Sonntag mit dem zweiten WM-Titel endeten.

"Der schmeckt noch süßer als der erste", sagte Frodeno der ARD nach einem kräftezehrenden Rennen, das ihm wirklich alles abverlangt hatte. Tückische Winde, drückende Hitze und vor allem hartnäckige Rivalen aus dem eigenen Lager forderten ihn mehr als acht Stunden lang. "Das war die absolute Hölle. Ich habe versucht, das alles zu genießen. Aber ich habe noch nie so sehr gelitten", sagte der Kölner.

Dass er nach langen 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen dennoch als Erster die Ziellinie überquert hatte, war einem simplen Erfolgsrezept zu verdanken. "Es geht immer nur darum, wer am meisten leiden kann", sagte Frodeno. Und er litt sichtlich, saß noch lange nach dem Rennende völlig erschöpft auf einem Holztisch. Aber egal: "Zweimal Weltmeister, das ist der Hammer! Ich bin so glücklich, dass es geklappt hat."

Aus Deutschland war dies bislang einzig Normann Stadler (2004/06) gelungen. Überhaupt drückten die Deutschen einmal mehr dem Saisonhöhepunkt ihren Stempel auf: Frodeno (8:06:30 Stunden) gewann vor seinem Dauerrivalen Sebastian Kienle (Mühlacker) und Patrick Lange (Darmstadt), Andreas Böcherer (Freiburg/5.) und Boris Stein (Montabaur/7.) rundeten das fabelhafte Ergebnis ab.

"Da liegen ein paar spannende Jahre vor uns"

"Das ist der Wahnsinn, was gerade in Triathlon-Deutschland abgeht. Da liegen ein paar spannende Jahre vor uns", sagte Peking-Olympiasieger Frodeno, der sich gut 20 Kilometer vor dem Ziel von Kienle löste: "Sebi ist sehr aggressiv gelaufen."

Gereicht hatte es für Kienle, Weltmeister von 2014, trotz größter Anstrengungen allerdings abermals nicht. "Ich war wieder ganz klar der Erste — der erste Verfolger von Jan", sagte Kienle schmunzelnd: "Ich habe versucht, es ihm so schwer wie möglich zu machen. Aber Jan ist einfach der stärkste."

Stark war indes auch der Auftritt von Anja Berank. Die 31-Jährige aus Bamberg beendete das Rennen der Frauen auf einem hervorragenden vierten Platz. Unschlagbar war einmal mehr die Schweizerin Daniela Ryf, die sich in 8:46:46 Stunden vor der Australierin Mirinda Carfrae und Heather Jackson aus den USA durchsetzte.

(sid)
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