Beachvolleyball Holtwick/Semmler gehen gegen Brasilianerinnen unter

Für die große Überraschung hat es nicht gereicht. Die deutschen Beach-Ladies Holtwick/Semmler spielen in Holland nur im "kleinen Finale" um Platz drei. Anders als vor einem Jahr bei der Fußball-WM war für Deutschland im Sand die Hürde Brasilien viel zu hoch.

Das sind Katrin Holtwick und Ilka Semmler
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Brasilien hat die Hoffnungen auf den ersten deutschen Frauen-Titel bei einer Beachvolleyball-WM brutal zerstört. Katrin Holtwick und Ilka Semmler, die zuvor beim Championat in den Niederlanden ohne jeden Satzverlust ins Halbfinale gestürmt waren, hatten am Freitag beim 0:2 (12:21, 15:21) gegen das brasilianische Duo Lima/Fernanda nicht die Spur einer Chance. "Wir sind schon überrascht worden", gab Holtwick nach einem ernüchternden Auftritt auf dem Center Court von Den Haag zu. "Man muss einfach akzeptieren, dass sie besser waren. Wir versuchen, das nüchtern zu betrachten."

Im ersten Satz gingen die zweimaligen deutschen Meisterinnen - ähnlich wie vor einem Jahr Brasiliens Fußballer gegen Schweinsteiger und Co. bei der WM - in nur 15 Minuten total unter. Im Finale kommt es nun sogar zu einer rein brasilianischen Begegnung. Noch nie hat ein europäisches Frauen-Team den WM-Titel gewonnen. "Klar ist jetzt Frust. Es ist nicht schön, vor so viel Leuten so klar zu verlieren", bemerkte Block-Spezialistin Semmler.

Im Spiel um Platz drei treffen die 31-jährige Holtwick und die zwei Jahre jüngere Semmler am Samstag (20.00 Uhr) wieder auf ein brasilianisches Duo. Für die Vize-Europameisterinnen von 2010 ist der bereits sichere vierte Rang, für den es 28 000 Dollar Prämie gibt, bei ihrer vierten WM-Teilnahme dennoch die beste Platzierung. "Jetzt abhaken und neu konzentrieren, wir wollen nicht ohne Medaille nach Hause fahren", erklärte Abwehrspielerin Holtwick.

Die schon sicheren 700 Punkte für die Olympia-Qualifikation können die Berlinerinnen, die sich auf dem Weg nach Rio 2016 nicht nur mit der internationalen Konkurrenz auseinandersetzen müssen, gut gebrauchen. Auch national ist der Vierkampf mit Karla Borger und Britta Büthe (Stuttgart), Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburg)
sowie dem Überraschungsteam Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen) eine echte Herausforderung. Auch wenn diese drei Duos in Holland schon früh gescheitert sind.

Die Brasilianerinnen, die im Vorjahr an gleicher Stelle schon das Endspiel eines Grand Slam-Turniers gegen Holtwick/Semmler gewonnen hatten, demonstrierten vor rund 4000 Zuschauern in Den Haag ihre Favoritenrolle - auch für Olympia. "Das war schon ein anderes Niveau", räumte Holtwick ein. Über 5:2 und 11:5 zogen Lima/Fernanda davon, Holtwick/Semmler fanden nie zu ihrem Spiel, hatten größte Probleme mit den Aufschlägen der Gegnerinnen. "Ich weiß nicht, ob sie überhaupt einen Fehler gemacht haben", sagte Holtwick.

Lediglich zu Beginn des zweiten Satzes keimte bei den Deutschen kurz Hoffnung auf, als sie erstmals in Führung gingen und die Brasilianerinnen mit einigen Bällen vor kleine Probleme stellten. Doch schnell lagen die Südamerikanerinnen wieder vorn. "Ab der zweiten Hälfte des zweiten Satzes war es richtig bitter", sagte Semmler.

(dpa)
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