Darts-WM in London Taylor-Gegner Pipe gnadenlos ausgebuht

London · Phil Taylor hat bei der Darts-WM im Londoner Alexandra Palace souverän das Achtelfinale erreicht. Sein Gegner Justin Pipe hatte es nicht nur mit dem Rekordweltmeister zu tun, sondern auch mit den Fans im "Ally Pally".

 Phil Taylor wird bei seinem Walk-On von den Fans gefeiert.

Phil Taylor wird bei seinem Walk-On von den Fans gefeiert.

Foto: dpa, gfh

Pipe wurde schon bei seinem Einlauf gnadenlos ausgebuht. Auf der Bühne setzte sich das Schauspiel fort. Einige Anhänger stimmten auch Schmähgesänge gegen den Engländer an. Der Grund: In der ersten Runde war Pipe dabei beobachtet worden, wie er beim Wurf seines Gegners Bernie Smith hustete. Ob wirklich Absicht dahinter steckte und er die Konzentration seines Gegners stören wollte, ist nicht geklärt. Doch die Fans hatte sich ihr klares Urteil gebildet. Und auch der frühere Dartsspieler Wayne Mardle, der fürs britische Fernsehen kommentiert, war sich sicher: "Das ist ein abscheuliches Verhalten, wie verzweifelt kann man sein?", sagte er nach dem Vorfall.

Die Fans hatten das "Cough-Gate" (Hustengate) einige Tage später nicht vergessen. Vor allem im ersten Satz wurde jeder Wurf von Pipe mit lauten Buhrufen begleitet. Der Engländer, bekannt für seinen langsamen Wurfstil, spielte das Spielchen mit und provozierte die Zuschauer weiter. Das schien zunächst auch Taylor aus dem Konzept zu bringen, der sich schließlich aber doch noch Satz eins holte. Im weiteren Verlauf der Partie konnte ihn Pipe nicht mehr gefährden. Der 16-malige Champion siegte 4:0. "Es war schwierig, sich zu konzentrieren. Das war eines der merkwürdigsten Matches meiner Karriere", sagte Taylor danach im Interview mit der PDC.

Es ist Taylors letztes Turnier als Profi. Nach den 25. Titelkämpfen der Professional Darts Corporation (PDC) wird der 57-Jährige seine Karriere beenden.

Im Achtelfinale wartet auf "The Power" eine lösbare Aufgabe. Am 28. Dezember bekommt es der Sechste der PDC-Geldrangliste mit dem früheren Jugend-Weltmeister Keegan Brown zu tun. Der 25 Jahre alte Engländer, der in der ersten Runde überraschend den Spitzenspieler James Wade besiegte, hat gegen Taylor eine Bilanz von 2:2.

Die WM ist mit der Rekordsumme von umgerechnet 2,1 Millionen Euro dotiert. Aus deutscher Sicht ist noch Kevin Münch (Bochum) vertreten, der mit einem Coup gegen den zweimaligen Champion Adrian Lewis in die zweite Runde eingezogen war. Sein Gegner ist am 27. Dezember um 15.30 Uhr (Sport1/DAZN) der Spanier Antonio Alcinas.

(areh/sid)
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