Beachvolleyball Ludwig/Walkenhorst vor Comeback nach Schulter-OP

Für die "Golden Girls" von Rio geht es am Samstag wieder los. Nach einer Schulter-Operation ist es für Laura Ludwig der erste Belastungstest mit Kira Walkenhorst. Ihr Trainingsort Hamburg wird mehr und mehr zur Beach-Hauptstadt.

Laura Ludwig und Kira Walkenhorst: Beach-Girls, Olympiasieger, Weltmeister
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Das sind Laura Ludwig und Kira Walkenhorst

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Foto: dpa, hpl

Ein eisiger Ostwind fegt über die sechs Beachvolleyball-Felder am Olympiastützpunkt in Hamburg - mit Leggings und langärmeligen Shirts schützen sich Laura Ludwig und Kira Walkenhorst gegen die kalten Mai-Temperaturen. Sie kommen direkt aus einem zweiwöchigen Trainingslager in Kalifornien. "Das ist schon ein krasser Unterschied zu Los Angeles", sagt Ludwig gut gelaunt bei einem schnellen Fototermin zwischen den Einheiten. Die Olympiasiegerin ist zu zielstrebig, um sich von äußeren Bedingungen und langen Interviews aufhalten zu lassen. Am Samstag steht der Start der Weltranglisten-Ersten in die neue Saison in Münster auf dem Programm.

Die Frage ist, wie sehr sie ihre operierte Schulter belasten wird. Im Training am Alten Teichweg kommt meist der linke Arm bei Angriffen am Netz zum Einsatz. "Ich bin gut im Plan, mal sehen, ob ich in Münster mit rechts angreife. Es wird sich zeigen, ob es reicht", sagt die 31-Jährige. Es ist ihr Comeback nach dem gewonnen Masters-Finale im September in Toronto. Ihre fünf Jahre jüngere Partnerin trainierte viel allein. Geduld und das Warten auf die andere haben beide schon vor Olympia gelernt, als Walkenhorst das Pfeiffersche Drüsenfieber plagte und sie am Knie operiert wurde.

So gehen sie in dieses Jahr mit vorsichtigen Erwartungen, wollen erst einmal wieder reinkommen. Der Höhepunkt wird die WM Ende Juli in Wien sein. "Da wollen wir unser bestes Beachvolleyball zeigen", sagt Walkenhorst. Die Zwei zogen für ihr ehrgeiziges Projekt an die Elbe und genießen die optimalen Voraussetzungen am Stützpunkt, wie es sie in Deutschland kein zweites Mal gibt.

Durch die ausgebaute Kooperation mit dem Deutschen Volleyball-Verband, der Stadt Hamburg und dem Hamburger SV ist die Betreuung intensiviert worden. "Wir bezuschussen das Projekt mit 100 000 Euro, wovon 75 000 an den Frauen-Bundestrainer gehen", erzählt Jens Meier, der Präsident des HSV e.V. Bei Sponsoren und auch hartgesottenen Fußball-Fans komme das Engagement im Beach-Bereich gut an. "Wer einmal die Stimmung miterlebt hat, kommt immer wieder", schwärmt Meier, für den die fröhliche Stimmung der Volleyballer ein guter Kontrast zum Abstiegskampf der Fußballer ist.

Für den HSV starten neuerdings neben den "Golden-Girls" und Markus Böckermann/Lars Flüggen vier weitere Teams. Der Verein hat Victoria Bieneck/Isabel Schneider, Nadja Glenzke/Julia Großner, Armin Dollinger/Jonathan Erdmann und Max Betzien/Nils Ehlers verpflichtet. Somit spielen sechs der besten deutschen Duos für den Traditionsverein.

Nur die Frauen-Teams Chantal Laboureur/Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen) und Karla Borger/Margareta Kozuch (TuS Haltern) wollen nicht in den Norden. "Laura und Kira sind den Weg vorgegangen, hier gibt es nun auch die besten Trainingspartner", sagt Ingrid Unkelbach, Leiterin des Olympiastützpunkts, der seit Jahresbeginn der zentrale Leitstützpunkt in Deutschland ist. Das World Tour Finale Ende August in der Hansestadt ist ein weiterer Baustein zur deutschen Beach-Hauptstadt.

(dpa)
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