Beachvolleyball-WM Deutsche Beach-Ladies liefern sich Vierkampf

Berlin · Deutschland darf in Rio 2016 nur zwei Frauenteams ins Olympia-Rennen schicken. Gleich vier Duos aber haben das Potenzial für die Top 10. Die einstige Nummer eins, Holtwick/Semmler, bekam den knallharten internen Konkurrenzkampf schon zu spüren. Die WM wird spannend.

Das sind Katrin Holtwick und Ilka Semmler
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Das sind Katrin Holtwick und Ilka Semmler

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Es ist eine gnadenlose Auslese, die auf dem WM-Sand in vier niederländischen Städten weitergeht. Von den vier Top-Teams im deutschen Frauen-Beachvolleyball werden auf dem Weg zu Olympia 2016 auf jeden Fall zwei scheitern. "Es war abzusehen, dass es kein Zuckerschlecken wird", erklärte Katrin Holtwick. Die 31-Jährige war mit ihrer zwei Jahre jüngeren Partnerin Ilka Semmler als Deutschlands Team Nummer eins in die laufende Saison gestartet. Vor ihrem vierten gemeinsamen WM-Start sind die Berlinerinnen im internen Verbands-Ranking etwas überraschend auf Rang vier abgerutscht.

"Wir glauben weiterhin an unsere Stärke. Auch letztes Jahr kamen unsere guten Resultate erst in der zweiten Saison-Hälfte", sagte Katrin Holtwick. 2014 hatten die für den Seaside Beach Club Essen startenden Holtwick/Semmler als zweites deutsches Frauenteam nach Ludwig/Walkenhorst einen Grand Slam gewonnen. "Wir können Medaillen gewinnen. In dieser Saison ist es noch nicht gelungen - da wäre die WM doch ein schöner Startschuss", bemerkte Semmler.

Die WM, bei der es überdurchschnittlich viele Quali-Punkte für Olympia gibt, soll für Holtwick/Semmler wieder die Wende bringen. Ihr ehemaliger langjähriger Trainer Andreas Künkler, der jetzt als Vizepräsident des Deutschen Volleyball-Verbandes für Beach die sportliche Verantwortung für alle Nationalteams trägt, traut ihnen das zu. "Sie können Top-Plätze erreichen, warum nicht plötzlich bei der WM", sagte Künkler. Das allerdings trifft auf alle vier deutschen Frauen-Duos zu: "Alle haben das Potenzial, bis ins Halbfinale zu kommen. Und dann ist immer alles möglich", meinte der DVV-Vize.

Der Titel würde das direkte Ticket nach Rio 2016 bringen. "Das ist auf jeden Fall ein starker Zusatz. Alleine der WM-Titel wäre schon ein großes Ding und dann gleich noch ein Ticket für Olympia zu lösen, das hatten wir noch nie", erklärte Deutschlands Sand-Queen Laura Ludwig. Fünfmal war die 29-jährige Hamburgerin schon nationale Meisterin, dazu Europameisterin, WM-Fünfte und Olympia-Fünfte. Eine WM-Medaille fehlt noch. "Das wäre der Knaller", sagte Ludwig: "Wir hatten ein schwere Zeit und sind immer noch nicht ganz auf dem Leistungsniveau wie vor Kiras Pause, aber nah dran."

Fast das komplette vergangene Jahr musste Ludwigs Partnerin Kira Walkenhorst wegen einer Viruserkrankung aussetzen, zu Beginn dieses Saison verletzte sich die talentierte Blockerin dazu noch am Knie. Beim Grand Slam auf der Welttour standen Ludwig/Walkenhorst kürzlich im kleinen Finale, schlugen dann in Florida die an Eins gesetzten Brasilianerinnen Larissa/Talita.

Mit großem Willen hat sich auch das aufstrebende Duo Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen) für den Olympia-Vierkampf in Stellung gebracht. "Der Aufwand ist genauso groß wie bei den Nationalteams, die Vorbereitung genauso intensiv", betonte die 27 Jahre alte Sude, die auf dem ganz hohen Niveau mit ihrer 25-jährigen Partnerin einen Neuanlauf nimmt. 2011 war sie mit Jana Köhler schon einmal WM-Fünfte gewesen.

In den Niederlanden trauen einige Experten Laboureur/Sude eine ähnliche Überraschung zu, wie sie Karla Borger und Britta Büthe bei der Weltmeisterschaft 2013 gelungen war. Das bis dahin international weitgehend unbekannte Duo aus Stuttgart hatte in Polen WM-Silber geholt - als erstes europäisches Frauenteam. Ab diesem Wochenende würden das Borger/Büthe gern wiederholen: "Wir geben alles, um ein Wörtchen mitzureden." Finaltag ist der 4. Juli.

(dpa)
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