America's Cup Neuseeland baut Führung aus

Hamilton · Vier Siege zum Auftakt, eine 3:0-Führung und große Begeisterung in der Heimat – für die Crew um Neuseelands Segelhoffnung Peter Burling ist dies alles kein Grund zur Euphorie.

America's Cup: Neuseeland kentert bei widrigen Bedingungen
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Neuseeland kentert bei widrigen Bedingungen

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Vier Siege zum Auftakt, eine 3:0-Führung und große Begeisterung in der Heimat — für die Crew um Neuseelands Segelhoffnung Peter Burling ist dies alles kein Grund zur Euphorie.

"Wir wissen, dass wir insgesamt acht Regatten gewinnen müssen", sagte der Skipper der "Kiwis" bewusst dezidiert. Allen Beteiligten war klar, was gemeint war.

2013 hatten die Helden der segelverrückten Neuseeländer gegen die USA in der San Francisco Bay einen 8:1-Vorsprung noch aus der Hand gegeben - ein Sportdrama historischen Ausmaßes, weit über die Geschichte des America's Cup hinaus. Das sich vor den Bermudas aus Sicht der Herausforderer nicht wiederholen darf.

Deshalb waren die Blicke der Tagessieger sofort auf die nächsten Rennen gerichtet, Burling ordnete für seine Mitstreiter Ruhe an: "Keiner bei uns soll seine Kräfte damit vergeuden, sich irgendwelche Illusionen zu machen. Es war bisher schon schwer, und es wird noch viel schwieriger werden."

Vier Jahre später reichen sieben Siege zum Gewinn der ältesten Sporttrophäe der Welt. Allerdings müssen Burling und Co. ungeachtet der Auftakttriumphe jetzt noch sechsmal gewinnen. Da Titelverteidiger Oracle USA die erste Qualifikationsrunde für sich entschieden hatte, war Neuseeland mit einem Minuspunkt in die Finalserie gestartet.

Nach dem ersten Final-Wochenende hat die Favoritenrolle jedoch gewechselt. Zu dominant gestalteten die Neuseeländer die ersten Duelle gegen den Erzrivalen. Spätestens am Sonntag war allen Beteligten klar, dass bei leichten Winden bis zehn Knoten kein Weg an den Kiwis vorbeiführte.

Rio-Olympiasieger Peter Burling (49er) und seine Crew brachten ihren High-Tech-Katamaran bei diesen Bedingungen auf wesentlich höhere Geschwindigkeiten, zudem hatte der 26-Jährige seinen australischen Konkurrenten Jimmy Spithill an der Kommandozentrale von Oracle USA auch taktisch im Griff. 30 Sekunden, 1:28 Minuten, 49 Sekunden und 1:12 Minuten - so deutlich betrug in den Duellen der Vorsprung der Neuseeländer.

"Wir hatten beim ersten Start Software-Probleme", sagte der enttäuschte Spithill nach dem Fehlstart im ersten Rennen: "Der zweite Start war besser, aber nicht gut genug. Wir hatten noch viele Möglichkeiten, haben sie aber nicht genutzt." Am Sonntag lautete sein deprimierendes Fazit: "Keine Geschwindigkeit, keine Power." Die USA sind mit 29 Triumphen Rekordsieger, Neuseeland hat die begehrte Trophäe 2000 und 2003 gewonnen.

Die Finals werden nach einer fünftägigen Pause am kommenden Samstag mit den Rennen fünf und sechs fortgesetzt. Spätestens am Mittwoch, den 28. Juni, wird die Entscheidung mit den Rennen Nummer 13 und 14 fallen (alle Rennen jeweils live bei Sky Sports News HD und ServusTV).

Dazwischen wird am kommenden Dienstag und Mittwoch der Youth America's Cup entschieden. Hier hat das deutsche SVB-Team um Skipper Max Kohlhoff und Steuermann Paul Kohlhoff die Finalläufe der besten acht erreicht (jeweils 19 Uhr bei ServusTV).

(sid)
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