Bielefeld Abstiegssorgen des MSV werden immer größer

Bielefeld · Seit mehr als fünf Jahren hatte der MSV Duisburg nicht mehr gegen Arminia Bielefeld gewinnen können. Nicht die besten Voraussetzungen für das Kräftemessen der beiden Aufsteiger in der 2. Fußball-Bundesliga gestern Abend, und dieser Trend wurde mit der 1:2-Niederlage der Duisburger bestätigt. Das Team von Trainer Ilia Gruev verpasste damit die Möglichkeit, den Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze zu verkürzen.

Die Trainer der Kontrahenten verstehen sich bestens. Als der Bielefelder Coach Norbert Meier noch den MSV betreute, gehörte der damalige bulgarische Nationalspieler Gruev zu den Säulen seines Teams. "Norbert hat mir stets das Gefühl gegeben, ein wichtiger Spieler für ihn zu sein", sagte Gruev vor dem Anpfiff, "selbst wenn ich einmal nicht zum Einsatz kam. Sein Umgang mit Spielern ist einfach überragend."

Doch so gut Meier diese lobenden Worte auch taten: Gruevs "Zebras" fanden besser hinein in die Partie. In den ersten Minuten spielten sie mutig nach vorn, verbuchten durch Dennis Grote den ersten Torschuss und schließlich auch das erste Zählbare des Abends. Zlatko Janjic legte per Kopf maßgenau auf Thomas Bröker ab, und der Routinier setzte den Ball aus kurzer Distanz humorlos zum 0:1 ins Netz.

Doch die Duisburger versäumten es, die kurzzeitig offensichtliche Verunsicherung ihres Gegners zum Nachlegen zu nutzen. Die Strafe dafür ließ nicht lange auf sich warten. Bei einem aussichtsreichen Angriff der Gäste leistete sich Grote einen allzu leichten Ballverlust und setzte damit einen Konter Arminias in Gang. Deren Winterzugang Francisco Rodriguez, jüngerer Bruder des Wolfsburgers Ricardo, zeigte mit einem Sprint über die rechte Seite erstmals seine Klasse, indem er Fabian Klos' Ausgleich vorbereitete.

Rodriguez hatte nun richtig Lust bekommen, und der MSV merkte das zu spät. Niemand im grünen Auswärtstrikot hinderte den 20-jährigen Schweizer an dessen präzisen Pass auf Klos, der wiederum Christopher Nöthe das Spielgerät so präzise vorlegte, dass das 2:1 nur noch Formsache war. Binnen viereinhalb Minuten hatten die Ostwestfalen die Begegnung gedreht.

Die Fehlerquote stieg bei den Duisburgern nach dem Wechsel zunächst deutlich an. Es haperte schon beim Spielaufbau, und erst in den letzten 25 Minuten fanden sie wieder mehr Mut zur Offensive. Der portugiesische Zugang Tomané, über weite Strecken abgetaucht, schoss in der 68. Minute ans Außennetz, hätte in dieser Szene aber besser in die Mitte geflankt. Der MSV warf nun alles nach vorn, hätte nach einem ungelenken Einsatz von Brian Behrendt gegen Branimir Bajic sogar einen Strafstoß erhalten können. Schiedsrichter Robert Schröder verlegte den Tatort jedoch nach außerhalb, und so blieb der Lohn für die Bemühungen aus.

(RP)
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