Aachen wird zum Krisenklub

Es ist bestimmt kein Trost, aber Alemannia Aachen kennt trübe Tage wie diese. Zwei Millionen Euro muss der Drittligist in kürzester Zeit auftreiben. Und seine Fans erinnern sich an das Frühjahr 2001, als die Funktionäre des Klubs mit der Sammelbüchse durch die Stadt liefen. Damals gelang die Rettung. Es folgte ein sportlicher Höhenflug bis ins Pokalfinale und in die Bundesliga, ehe persönliche Eitelkeiten und ein schöner Schuss Größenwahn den Absturz einleiteten.

Beim Versuch, die erneute schwere Krise zu bewältigen, haben die Aachener im offenbar stets bereitliegenden Wörterbuch geblättert. Von "Katastrophe" ist die Rede, "schonungsloser Analyse" und "Konsequenzen". Eine Entlassung wird es selbstverständlich geben, damit die Fans ein Bauernopfer bekommen. Und auch das Bild mit dem großen gemeinsamen Boot darf natürlich nicht fehlen.

Damit ist aber noch nichts erreicht. Wenn das Licht am traditionsreichen Tivoli nicht ausgehen soll, dann muss Geld her, viel Geld. Ob die ganze Stadt dabei noch einmal mitmacht und dem Klub hilft, seine groben Fehler zu korrigieren, ist fraglich. Sehr fraglich.

(RP)
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