Zu große Abhängigkeit

Es war ein denkbar schlechter Beginn für NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking (CDU). Kurz nach ihrem Amtsantritt machten erschreckende Bilder die Runde. Im heimischen Schweinemastbetrieb ihres Ehemannes wurden Tiere mit angefressenen Ohren und zerbissenen Schwänzen gefilmt. Und das bei einer Ministerin, die auch für den Tierschutz zuständig ist.

Schulze Föcking versprach Aufklärung, geriet aber erneut in die Defensive: Sie legte einen Bericht vor, der sie freisprach vom Vorwurf der Tierquälerei. Anfertigen ließ sie ihn aber von Fachleuten aus dem eigenen Ministerium, die sie als weisungsunabhängig bezeichnete.

Jetzt überrascht Schulze Föcking mit einem neuen Versuch, in die Offensive zu kommen. Dem Thema Nutztiere will sie fortan größere Beachtung schenken, gedacht ist offenbar eigens an eine Stabsstelle im Ministerium. Ein bisheriger Referatsleiter wird sie wohl führen, er wäre damit dem Gutdünken der Ministerin unmittelbar ausgeliefert. Die überzeugende Aufarbeitung eines Skandals sieht anders aus.

(RP)
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