Persönlich Wolfgang Bosbach . . . darf nicht baden gehen.

Der rheinische Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach (CDU) ist ein unerschrockener Mann. Schon kurze Zeit nach einem nicht ungefährlichen Sturz in einen Kanalschacht war er wieder in bester Plauderlaune. Der "Bild"-Zeitung erzählte er seine unglaubliche Geschichte über einen losen Gulli-Deckel vor dem 5-Sterne-Hotel "Steigenberger Golf & Spa" im Promi-Ort Camp de Mar in Mallorca.

Weil die Stadtverwaltung den Gulli-Deckel offenbar nicht repariert hatte, fiel der bekannte Politiker in den Schacht. "Ich war bis zur Hüfte drin", berichtete er dem Boulevard-Blatt. Dann hätten ihm ein deutsches Ehepaar und ein spanischer Bauarbeiter aus dem Schacht geholfen. Sogar die Badeschlappen hat der hilfsbereite Mallorquiner gerettet. Denn Bosbach war gerade unterwegs vom Hotel zum Strand.

Diesen Weg kann er sich vorerst sparen. Denn der Arzt hat ihm wegen der heftigen Schürfwunden einstweilen ein Badeverbot erteilt. "Das ist bitter", kommentierte der unverwüstliche Rheinländer, der schon einen Herzinfarkt überstanden hat und an einer unheilbaren Krebserkrankung leidet.

Dabei hatte sich der CDU-Politiker den Urlaub wirklich verdient. Zwar hat Bosbach den Vorsitz des Innenausschusses wegen seines Neins zum jüngsten Rettungspaket für Griechenland abgegeben. Der Bundestagsabgeordnete tourte aber zuletzt rastlos durch die Bundesrepublik, um als begnadeter Redner für seine Ideen und unser politisches System der Demokratie zu werben. Zugleich gehört er zu den fleißigsten Politikern, was seine Wahlkreisarbeit angeht. Dort lässt er keine Anfrage und keine Bitte unerledigt.

Die Badepause zwingt den Vollblutpolitiker nun genau zu dem, von dem er sich eigentlich erholen wollte. Er werde arbeiten, sagte er zu seinem Alternativprogramm. Dabei könne er aber auch, so tröstete er sich, das ein oder andere Buch lesen, das er während der politischen Arbeit nicht geschafft hat.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort