London Westliche Länder stützen Theresa May gegen Russland

London · Die westlichen Führungsmächte erhöhen in der Affäre um den Giftgasanschlag auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal den Druck auf Russland. Es gebe eine "hohe Wahrscheinlichkeit", dass Russland hinter dem Anschlag stecke, erklärten Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die britische Premierministerin Theresa May und US-Präsident Donald Trump in einer gemeinsamen Stellungnahme. Es handele sich um einen Übergriff gegen die Souveränität des Vereinigten Königreichs. "Ein solches Vorgehen verletzt eindeutig die Bestimmungen des Chemiewaffenübereinkommens und das Völkerrecht. Es bedroht unser aller Sicherheit."

Der 66-jährige Ex-Spion Skripal und seine Tochter waren Anfang des Monats im südenglischen Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Sie kämpfen seitdem in einer Klinik um ihr Leben. Bei dem Anschlag wurde nach britischen Angaben ein Mittel aus der Gruppe der Nowitschok-Nervengifte eingesetzt, die das sowjetische Militär in den 70er und 80er Jahren entwickelt hat. Großbritannien hatte am Mittwoch 23 russische Diplomaten ausgewiesen. Die Regierung in Moskau kündigte gestern an, britische Diplomaten ebenfalls ausweisen zu wollen. Die westlichen Regierungen forderten Russland auf, zu allen offenen Fragen Stellung zu nehmen.

(rtr)
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