Persönlich Sophia Thomalla . . . wehrt sich gegen Kritik

Für einen Promi aus der zweiten Reihe wie Sophia Thomalla ist ein Skandal ab und an gut für das Image und für das Geschäft vielleicht sogar nötig. Fotos, die sie vor zwei Tagen auf ihrem Instagram-Profil hochlud, zeigen die 28-Jährige in Unterwäsche an ein Kreuz gebunden, mit einer Dornenkrone auf dem Kopf. Die Reaktionen im Internet und in Talkshows reichen vom Vorwurf der Blasphemie bis hin zur Frage, ob der Verantwortliche dieser Werbekampagne für eine Lotterie die Kirchenfeste Weihnachten und Ostern verwechselt habe. Thomalla nutzte ihren jüngsten TV-Auftritt zur weiteren Skandalisierung ihrer Person, provozierte mit Aussagen zum Thema Sexismus - und überraschte mit einem Lob für Kanzlerin Angela Merkel.

Schon früher fiel die in Berlin aufgewachsene Thomalla durch Äußerungen auf wie: "Wer als Frau ständig gegen Sexismus wettert, hat offenbar noch nie ein Kompliment bekommen." Die kickboxende TV-Schauspielerin ("Unser Charly", "Alarm für Cobra 11") lieferte in den vergangenen Jahren durch ihre Beziehung mit dem Rammstein-Frontmann Till Lindemann und die nur ein Jahr währende Ehe mit Sänger Andy LaPlegua dem Boulevard Stoff, mischte in regelmäßigen Abständen in Polit-Talkshows wie "Maischberger" oder "Hart aber fair" mit. Ihrer Ansicht nach ist die Sexismus-Debatte überhitzt, Hollywoodstars wie Salma Hayek, die sich nun mit Vergewaltigungsvorwürfen zu Wort melden, hätten sich ja schließllich auch schon vor 20 Jahren melden können. Dass die Kritik in der "#Metoo"-Debatte auch der machtlosen Position junger Schauspielerinnen und Schauspieler im Filmgeschäft galt, sieht Thomalla nicht.

Dafür hat sie aber eine Erklärung parat für das Kruzifix-Foto: Das Bild entspreche der Werbetradition der Lotteriefirma, die schon oft mit christlicher Symbolik gearbeitet habe. Vielleicht sieht man Thomalla also doch noch irgendwann zu Kreuze kriechen.

Oliver Burwig

(RP)
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