Mönchengladbach Verurteilter Sextäter erneut verhaftet

Mönchengladbach · Der 45-Jährige war auf freiem Fuß, weil der BGH die Höhe der Haftstrafe rügte.

Die Polizei hat in Mönchengladbach einen bereits verurteilten Sexualstraftäter festgenommen, der sich erneut in neun Fällen an zwei Kindern vergangen haben soll. Der 45-Jährige, ein zweifacher Familienvater, wurde Anfang dieser Woche an seinem Wohnsitz verhaftet. Ein Richter ordnete wegen Wiederholungsgefahr Untersuchungshaft an, wie ein Sprecher der Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft bestätigte.

Der Mann war wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs erst im Januar 2014 und dann in einem vom Bundesgerichtshof (BGH) angeordneten Revisionsverfahren im April 2015 jeweils vom Mönchengladbacher Landgericht zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Mindestens sechsmal habe er sich an seinem Stiefsohn vergangen, hieß es im Urteil. Der Mann blieb aber auf freiem Fuß, weil der BGH das Strafmaß auch im Revisionsfall beanstandete. Zudem überwies der Bundesgerichtshof den Fall nun zum Landgericht Düsseldorf. Dabei hatten die Karlsruher Richter keine Zweifel am Schuldspruch - obwohl der Gladbacher die Taten damals vor Gericht geleugnet hatte. Im zweiten Verfahren war zudem bekannt geworden, dass der Mann bereits 1994 wegen elffachen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden war.

Dem 45-Jährigen wird nun vorgeworfen, zwei damals elf und acht Jahre alte Jungen zwischen November 2014 und April 2015 in neun Fällen sexuell missbraucht zu haben - also in einem Zeitraum, zu dem er bereits rechtskräftig schuldig gesprochen war. Im Jahr 2014, als der Mann bereits zum ersten Mal verurteilt worden war, war er an der Gründung eines Musikvereins in Mönchengladbach beteiligt. Die beiden mutmaßlichen Opfer sind ebenfalls Mitglieder des Musikvereins.

Den älteren der beiden Jungen soll er in sieben Fällen angegangen haben, den jüngeren in zwei weiteren Fällen. Nach Informationen unserer Redaktion offenbarten dies die beiden Jungen aber erst vor wenigen Wochen. Ende März wurde Anzeige bei der Polizei erstattet.

(RP)
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