Deutscher Wetterdienst warnt vor Orkanböen Verheerendes Ausmaß wie bei "Lothar" nicht zu befürchten

Offenbach (dpa). Mit dem ruhigen Wetter ist es vorerst vorbei: Besonders an der deutschen Ostseeküste war es am Montag stürmisch, am Dienstag soll der Wind auch im Mittelgebirge sowie im Erzgebirge und im Bayerischen Wald Orkanstärke erreichen.

Ähnlich verheerende Ausmaße wie beim Orkantief „Lothar“, das zu Weihnachten 50 Menschenleben in Europa forderte, sind jedoch nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach nicht zu befürchten.

Verantwortlich für die Wetterlage ist eine lebhafte Nordwestströmung, die sich zwischen dem Atlantik-Hoch „Björn“ und dem Tief „Fabiola“ aufgebaut hat. Die deutsche Nordseeküste muss sich in den kommenden Tagen auf Sturm und Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Stundekilometern einstellen. Nach Angaben der Meteorologen können auch am Harzer Brocken, im Erzgebirge und auf den Alpengipfeln Orkanböen mit über 120 Stundenkilometern auftreten.

In Süddeutschland macht Eisregen das Autofahren zur Qual. Hier muss weiterhin mit tückischer Straßenglätte gerechnet werden, denn die kalte Luft der vergangenen Tage lässt den Sprühregen gefrieren. Am Alpenrand geht der Regen in Schnee über.

Für Mittwoch verspricht der Wetterdienst einen Gute-Laune-Himmel bei niedrigeren Temperaturen. Nur an den Nordrändern der Mittelgebirge halten sich die Wolken hartnäckig. Schnee und Schneeregen kündigen sich für Sachsen und Thüringen sowie Süddeutschland an. Für die zweite Wochenhälfte stehen die Vorzeichen auf nasskalt bei Temperaturen zwischen Null und sechs Grad.

In Polen ist die Zahl der Kältetoten am Montag auf 114 gestiegen. In einer Baubaracke in Breslau wurde die Leiche eines etwa 55 Jahre alten Mannes gefunden, berichtete ein Polizeisprecher. Ein Arzt habe festgestellt, dass der Mann an Organversagen gestorben war.

Seit den ersten Herbstfrösten im Oktober waren in Polen Menschen im Alter von 15 bis 87 Jahren erfroren. Etwa die Hälfte von ihnen waren Obdachlose.

(RPO Archiv)
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