Verdis Verweigerung

Das Anliegen der Gewerkschaft Verdi, die Arbeitsbedingungen für das pflegende Personal in den Kliniken zu verbessern, ist nachvollziehbar. In vielen Krankenhäusern arbeiten die Beschäftigten am Limit. Ein gefährlicher Zustand.

Nicht nachvollziehbar ist allerdings, dass sich Verdi partout weigert, beim Dritten Weg mitzumachen. Denn das Bundesarbeitsgericht hat in seinem Urteil 2012 ausdrücklich erklärt, dass diese Form der Lohnfindung zulässig ist - vorausgesetzt, die Ergebnisse werden konsequent angewandt und die Gewerkschaften ordentlich beteiligt.

Allen Beteuerungen zum Trotz nimmt man es Verdi nicht ab, dass hinter dem Streik in der katholischen Einrichtung am Ende nicht doch mehr steckt als nur der Wunsch nach einer stärkeren Entlastung des Pflegepersonals. Es ist in Verdis Interesse, wenn der Träger mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gegen die Streikenden vorginge. Denn das eröffnete der Gewerkschaft den Klageweg, um das System ein weiteres Mal anzugehen. Diesen Gefallen sollten die Arbeitgeber Verdi nicht tun.

(maxi)
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