Persönlich Valerie Plame Wilson . . . will Trump von Twitter verjagen

Am Anfang der wohl aufsehenerregendsten Crowdfunding- Kampagne dieses Jahres steht ein Tweet. Die US-Amerikanerin Valerie Plame Wilson hat ihn als Aufruf an alle formuliert: "Wenn Vorstände von Twitter Trumps Gewalt und Hass nicht abstellen, dann liegt es eben in unseren Händen." Plame Wilson, eine ehemalige CIA-Agentin, bittet weltweit um finanzielle Unterstützung, um Twitter-Aktien kaufen zu können. Und zwar nicht mit dem Ziel, sich selbst zu bereichern. Sie will Macht im Unternehmen, um den Twitter-Account von US-Präsident Donald Trump sperren zu können. Auf ihrem Twitter-Account beschreibt sich Plame Wilson als "Ehefrau, Mutter und Anti-Nuklear-Aktivistin", äußert sich regelmäßig zu aktueller Politik. Die neue Kampagne passt zu der 54-Jährigen, die sich mit Feldzügen gegen amtierende Präsidenten durchaus auskennt.

Ihr Name steht vor allem mit der Polit-Affäre ihres Ehemannes in Verbindung. Joseph Wilson war 2003 US-Botschafter im Irak und klarer Gegner des Irakkriegs unter Präsident George W. Bush. Wilson kritisierte den Krieg öffentlich heftig, unter anderem, weil er auf einer Afrikareise herausgefunden hatte, dass der Irak - anders als von Bush behauptet - kein Uran angekauft hatte. Kurz darauf wurde es für ihn und auch für Valerie Plame Wilson kritisch. Die damalige CIA-Agentin wurde enttarnt, ihr Name von Regierungsmitarbeitern an die Medien gegeben. Sie schied 2005 aus dem Geheimdienst aus.

Auf der Crowdfunding-Plattform "GoFundMe" wirbt sie nun um Unterstützung. Eine Milliarde Dollar benötige sie. Trumps Tweets "schaden den USA und setzen Menschen Gefahren aus", schreibt sie. Lob, aber auch Kritik gibt es im Netz. Ein Nutzer schrieb: "Sie hatten die Aufmerksamkeit der New York Times. Könnten Sie jetzt wieder den Abwasch machen?" Plame Wilson antwortete: "Upps. Sorry. Zu beschäftigt, einen Nuklearkrieg zu verhindern."

Jessica Balleer

(RP)
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