New US-Abtreibungsdebatte wird härter

New · Das Thema wird im Wahlkampf eine Rolle spielen - das ist ungewöhnlich.

York (ap) Die Kluft zwischen Demokraten und Republikanern in der Abtreibungsfrage ist tiefer denn je. Aktivisten auf beiden Seiten erwarten, dass das Thema im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 anders als bei früheren Abstimmungen eine große Rolle spielen wird. Angefacht wird die Debatte durch Ermittlungen des Kongresses gegen die Non-Profit-Organisation "Planned Parenthood" sowie durch einen Justizstreit um ein scharfes Anti-Abtreibungsgesetz im US-Staat Texas.

"Die Ereignisse häufen sich gerade auffallend", sagt Charmaine Yoest, Geschäftsführerin der Lebensrechtsbewegung "Americans United for Life". "Einen solchen Moment haben wir seit 40 Jahren nicht erlebt." Schon jetzt spielt das Thema in den Wahlkampf hinein. Die demokratische Favoritin Hillary Clinton ist eine langjährige Befürworterin des Rechts auf Abtreibung ("Pro Choice") und macht sich für "Planned Parenthood" stark.

Republikaner und Abtreibungsgegner dagegen kritisieren die Organisation scharf, die eine der wichtigsten Anlaufstellen für Schwangerschaftsabbrüche, Untersuchungen und Verhütungsmittel in den USA ist. Im Gegensatz zu Clinton fordern fast alle republikanischen Bewerber eine Aufhebung der als "Roe vs. Wade" bekannt gewordenen Grundsatzentscheidung, mit der der Oberste Gerichtshof 1973 Abtreibungen landesweit legalisierte. Einige der Topkandidaten, darunter die Senatoren Ted Cruz und Marco Rubio, lehnen Schwangerschaftsabbrüche sogar im Fall von Vergewaltigungen und Inzest ab.

Der Supreme Court wird sich voraussichtlich im März mit einem texanischen Gesetz aus dem Jahr 2013 befassen, das zahlreiche Abtreibungskliniken in dem Staat zur Schließung zwingen würde.

(RP)
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