Tour de Geisel

Man kann von den radelnden (und leider immer wieder auch dopenden) Hochgeschwindigkeitssportlern halten, was man will. Die Tour de France ist zweifellos das wichtigste Radrennen der Welt und eine der publikumsträchtigsten Sportveranstaltungen. Für die angebliche Sportstadt Düsseldorf, die derzeit von einer chaotisch-trüben Zweitligafußballmannschaft und einem ansprechenden Eishockeyteam repräsentiert wird, ist das eine große Chance. Der Langlauf-Weltcup 2011 war das letzte internationale Ereignis in der Landeshauptstadt. Das sagt doch alles.

Dass die Tour de France also im Sommer 2017 am Düsseldorfer Rheinufer startet, ist eine echte Chance für die Stadt, sich als weltoffene, sympathische und sportbegeisterte Metropole zu präsentieren.

Oberbürgermeister Thomas Geisel, der unbedingt das Scheinwerferlicht wollte und bei der hauchdünnen Mehrheit im Rat Stimmen der Rechten bekam, hat allerdings ein Versprechen gegeben, das er wird halten müssen. Er will den Zuschussbedarf der Stadt, geschätzt nach Steuereinnahmen rund sechs Millionen Euro, komplett durch Sponsorengelder hereinholen. Darauf werden die Kritiker, die Geisel lautstark als kleinmütig abkanzelte, pochen. Zu Recht.

(brö)
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